Synodenvater Bürgler: „Der Papst ist einer von uns“
Mario Galgano – Vatikanstadt
Seit 44 Jahren ist Karl Bürgler in Bolivien und 22 Jahre lang war er dort auch Bischof. Mittlerweile ist er emeritiert, doch seine Erfahrung im Vikariat Reyes im Amazonasgebiet in Bolivien konnte er bei der Synode einbringen. Dies tat er vor allem in den Sprachgruppen-Versammlungen. Neben den Vollversammlungen aller Teilnehmer finden während der drei Synodenwochen auch Treffen in kleineren Gruppen statt. Dort könne man sich am besten austauschen, meint Bischof Bürgler. Auch Papst Franziskus nehme rege an dem Austausch teil und vor allem höre er den Redebeiträgen aufmerksam zu, verrät uns der Schweizer.
„Er ist – so würde ich es umschreiben – einer von uns. Ab und zu ergreift er das Wort. Gerade in den Pausen spricht er in Einzelgesprächen mit den Teilnehmern. Er ist dann unter uns und wir können mit ihm sprechen und so ist er einer von uns.“
Er hoffe, dass die Amazoniensynode dazu betragen könne, für die Anliegen des riesigen bedrohten Gebietes auch in Europa Sensibilität zu wecken. Doch dabei müssten auch die dort lebenden Menschen im Zentrum stehen, mahnt er im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Ich hoffe, dass auch in Europa die Anliegen aus dem Amazonasgebiet ankommen und zwar nicht nur ein Thema rüberkommt, sondern die Menschen, die in jenem Teil der Welt leben, also wie wir sie begleiten können.“
Sein Bistum ist eineinhalbmal so groß wie die Schweiz, sein Heimatland. Herausforderungen und Probleme gibt es viele, so Bischof Bürgler.
„Meines Erachtens sind die größten Herausforderungen im Amazonasgebiet die Begleitung jener Menschen, die von der Außenwelt abgeschlossen leben. Diese werden von Großunternehmen bedrängt, die Eingeborenen immer mehr zurückgedrängt. Das ist ein Problem und das müssen wir angehen.“
Die Synode sollte und könnte die soziale Gerechtigkeit ansprechen, hofft Bischof Bürgler. Hier könne die Kirche im Amazonasgebiet den Benachteiligten beistehen.
(vatican news)
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