Brasilien: Kritiker an Amazonien-Synode haben „keine Ahnung“
Bischof Bahlmann äußerte sich am Mittwoch vor Journalisten in Würzburg am Rand einer Tagung zur Synode. Er sei „niemals von einem der Herren" angesprochen und gefragt worden, was denn beschlossen werde, erklärte der Franziskaner. Die von Bischöfen und Kardinälen geäußerte Kritik lasse keine faire Diskussion zu. „Was für eine Kollegialität ist das?“, so Bahlmann. Als „Lüge“ bezeichnete er den Vorwurf, die Synode sei von Bischöfen instrumentalisiert worden, um kirchenpolitische Fragen für Deutschland oder Europa zu verhandeln.
Dem Papst weitergehende Interessen mit der Synode zu unterstellen, nannte Bahlmann „eine Respektlosigkeit“. Es stehe ihm nicht zu, etwas zu den Problemen der Kirche in Deutschland zu sagen, so der Bischof. Er wünsche sich aber, dass die Kritiker ins Amazonas-Gebiet kämen und sich selbst ein Bild machten. „Sie unterstellen dem Heiligen Geist, dass er nicht ordentlich arbeitet."
Bischof Kräutler „Opfer von Hasstiraden“
Der aus Österreich stammende frühere Bischof von Xingu in Brasilien, Erwin Kräutler, sprach angesichts der Vorwürfe von Kritikern ebenfalls von einer „glatten Lüge“. Kräutler sagte, er sei ein „Opfer von Hasstiraden“ geworden, nachdem er darauf verwiesen habe, dass jene, die gegen die vom Papst einberufene Synode seien, sich fragen müssten, ob sie noch auf katholischem Boden stünden. Er sei „fertig gemacht“ worden, „teils unter der Gürtellinie“.
Hintergrund
Bahlmann und Kräutler nehmen an einer bis Freitag dauernden Fachtagung mit dem Titel „Amazonas-Synode 2019 - Was hat das mit uns zu tun?" teil. Sie wird von den katholischen Hilfswerken Adveniat und Misereor zusammen mit den Diözesen Würzburg und Hildesheim veranstaltet.
(kna – isc)
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