Schweiz: Erneuerungsprozess soll von unten beginnen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Ähnlich, aber doch ein bisschen anders: Der Prozess, den die Schweizer Bischöfe unter dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche“ angekurbelt haben, wird zwar in den kommenden Monaten die katholische Kirche in der Schweiz prägen, doch soll dies zunächst auf lokaler Ebene geschehen. „Es liegt an den Bistümern, konkrete Schritte einzuleiten“, heißt es in der Pressemitteilung zum Abschluss der 326. Ordentlichen Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz an diesem Donnerstag in Lugano.
Andere Voraussetzungen als in Deutschland
Wegen der kulturellen und sprachlichen Unterschiede in der Schweiz sind dort andere Voraussetzung gegeben als in Deutschland, wo der „Synodale Weg“ auf nationaler Ebene durchgeführt wird. Apropos „Synodaler Weg“ in Deutschland: der Westschweizer Weihbischof Alain de Raemy wird als Beobachter an vier Synodalversammlungen in Deutschland teilnehmen.
Ein zweiter Punkt bei den Gesprächen in Lugano war das Thema „Seelsorge und assistierter Suizid“. Es sei eine aktuelle Tendenz festzustellen, die den assistierten Suizid banalisiere, so die Feststellung. Die Priester und Seelsorger hätten eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, und um ihnen dabei zu helfen, haben die Bischöfe eine Orientierungshilfe herausgegeben.
Missbrauchsstudie geplant
Auch das Thema des sexuellen Missbrauchs kam zur Sprache: Seit 2002 hat die Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Fachgremium „Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld“ zahlreiche Maßnahmen getroffen und Daten erhoben. Nun soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, um eine unabhängige, wissenschaftliche Untersuchung zu sexualisierter Gewalt in der Kirche seit 1950 durchzuführen.
(pm)
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