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Büchertipps: Neue Geschichts- und Philosophiewerke

Vier auf einmal: Diesmal geht es gleich um vier Bücher, die sich mit Geschichte, Philosophie und Kuriositäten auseinandersetzen. Heinrich August Winklers „Werte und Mächte“ geht auf den Westen ein; Sanne Blauw erläutert die Bedeutung von Zahlen; Ken Krimstein zeigt das Leben der Hanna Arendt anhand einer graphischen Novelle auf und Olaf B. Rader präsentiert Kaiser Friedrich II. auf eine originelle Weise.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Beginnen wir mit dem Mittelalter: Man kennt ihn unter dem Beinamen „Barbarossa“ wegen seines angeblichen roten Bartes. In diesem Jahr ist der 770. Jahrestag des Todes von Kaiser Friedrich II. (1196-1250). Olaf B. Radar hat im C.H. Beck-Verlag dazu eine kurzweilige Biographie veröffentlicht. Galt der Schwabenkaiser bisher vor allem als „Mann des Nordens“, geht Radar vor allem auf den „sizilianischen“ Friedrich ein und zeichnet so ein neues Bild dieses Kaisers, der auch von einem Papst exkommuniziert wurde und dennoch für die sakrale Kunst sehr viel hinterlassen hatte.

Zum Nachhören

Galt Kaiser Friedrich II. als Vorläufer der Moderne und deutscher Idealherrscher, so geht der Historiker Heinrich August Winkler in seinem Buch „Werte und Mächte. Eine Geschichte der westlichen Welt“ auf die allgemeine Entwicklung ein. Er zeigt auf, dass die Geschichte nicht nur von einem Mann geprägt ist, sondern dass man eine Gesamtschau wagen muss. Wer also die heutigen Krisen verstehen will, kann dies anhand dieses Geschichtswerkes besser nachvollziehen.

Eine Frau, die sich mit Krisen auseinandersetzte, war sicherlich Hanna Arendt. Die Philosophin hat nicht nur das Denken nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt, ihr Leben war von dem Schicksal Europas beeinflusst. Die „Graphic Novel“ – eine Art Comic – von Ken Krimstein zeigt das Leben und Denken Arendts auf beeindruckende Weise. „Die drei Leben der Hannah Arendt“ skizziert rasant und liebevoll ihren Lebensweg.

Und im Leben prägen Zahlen den Alltag der Menschen. Sanne Blauw hat ein amüsantes Werk verfasst mit dem Titel: „Der größte Beststeller aller Zeiten (mit diesem Titel). Wie Zahlen uns in die Irre führen“. Es handelt sich aber nicht nur um Unterhaltungsliteratur. Zahlen seien keineswegs so neutral, wie sie zu sein scheinen. Es geht ihr darum, die Deutungshoheit „über unsere zahlenbasierte Welt“ zurückzuerobern.

Zum Mitschreiben:

Sanne Blauw: Der größte Bestseller aller Zeiten (mit diesem Titel). Wie Zahlen uns in die Irre führen, Deutsche Verlags-Anstalt 2019. Preis: 20 Euro.

Ken Krimstein: Die drei Leben der Hannah Arendt, dtv-Verlag 2019. Preis: 17 Euro.

Heinrich August Winkler: Werte und Mächte. Eine Geschichte der westlichen Welt, C.H. Beck-Verlag 2019. Preis: 38 Euro.

Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. C. H. Beck-Verlag 2012. Preis 9 Euro.

(vatican news)

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04. Januar 2020, 13:15