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Ein Weg in grüner Landschaft Ein Weg in grüner Landschaft 

D: Drei Stimmen zum Synodalen Weg

Im Vorfeld der ersten Vollversammlung äußern sich Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und Pater Hans Langendörfer, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, zum Synodalen Weg.

Kardinal Woelki betont, dass jeder Diözesanbischof frei entscheiden könne, ob und wie er die Beratungen und Beschlüsse in seinem Bistum umsetzt. „Ich fühle mich hier vollkommen frei, nur meinem Gewissen und dem Glauben der ganzen Kirche verpflichtet", sagte der Kölner Erzbischof im Interview der „Herder Korrespondenz" in der Februar-Ausgabe.

Austausch unterschiedlicher Standpunkte

Woelki forderte weiter dazu auf, die verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen nicht „einseitig" zu besetzen. Beim Synodalen Weg müsse „wirklich ein Austausch zwischen unterschiedlichen Standpunkten" möglich sein. Bei den vorbereitenden Foren sei man „vor vollendete Tatsachen gestellt worden", so der Kardinal weiter. Er habe bereits damals kritisiert, dass er die Zusammensetzung für einseitig halte. In den vier Foren geht es um die Schwerpunktthemen Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie Rolle von Frauen in der Kirche.

„Kreisen um uns selbst“

Bischof Voderholzer sieht in der Diskussion um kirchliche Reformen falsche Akzente gesetzt. „Wir kreisen um uns selbst", kritisierte er die Debatte am Sonntagabend im Regensburger Dom. Bei der Aufarbeitung von Missbrauch fühlt er sich dagegen bestätigt. Seinem Bistum werde attestiert, „ein Leuchtturm zu sein in der Aufarbeitungslandschaft Deutschlands", so Voderholzer.

Rückgang gelebter Glaubenspraxis

Die größte Herausforderung der kommenden Jahre sieht Voderholzer vor allem im Rückgang der gelebten Glaubenspraxis. So gehen immer weniger Menschen am Sonntag in die Kirche und kennen die Botschaft der Bibel. Gleichzeitig freue es ihn, in seinem Bistum missionarische Initiativen aufblühen zu sehen. Er nannte Bibel- und Gebetskreise, Glaubenskurse, Exerzitien im Alltag, Hausgottesdienste und sozial-karitatives Engagement. Daher sei es nicht nötig, von der Bistumsleitung aus etwas vorzugeben. Wichtig sei, dass sich alle Gemeinschaften fragten, wie sie zur Verlebendigung des Glaubens beitragen könnten.

„Es gibt kein Redeverbot zum Priestertum der Frau“

Pater Hans Langendörfer verweist auf die Bedeutung der Laien und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Die Themen der Zukunft könnten nicht alleine von Klerikern und Bischöfen diskutiert werden, so Langendörfer im Interview des „Bonner General-Anzeigers“ am Dienstag. Langendörfer hält es für inakzeptabel, die Ortskirchen nicht in die in Rom gefällten Entscheidungen einzubeziehen. Umgekehrt gehe er aber nicht davon aus, dass Rom die in Deutschland gefassten Beschlüsse umsetzen müsse.

Im Hinblick auf das Schwerpunktthema der Rolle der Frau in der Kirche, sagte Langendörfer es gäbe „kein Redeverbot zum Priestertum der Frau".

 (kna – mt) 

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28. Januar 2020, 15:17