Suche

Bischof Felix Genn Bischof Felix Genn 

„Synodaler Weg“: Jetzt geht’s los

An diesem Donnerstag beginnt die erste Vollversammlung des sogenannten „Synodalen Wegs“ der katholischen Kirche in Deutschland. In Frankfurt am Main treffen sich bis Samstag, 1. Februar, mehr als 200 Vertreter verschiedener katholischer Gremien und diskutieren über verschiedene - teils äußerst umstrittene - Themen. Der Münsteraner Bischof Felix Genn glaubt jedoch nicht, dass dieser Dialog- und Debattenprozess die Kirche spalten kann.

Bischof Genn geht mit gemischten Gefühlen in den „Synodalen Weg“. Er fahre gespannt zum ersten Treffen in Frankfurt, sagte der Bischof kurz vor seiner Abreise: „Ich gehe mit einer gewissen Anspannung, denn wir kennen uns ja nicht – außer den einzelnen Gruppen, die sich da begegnen werden. Ich weiß natürlich auch nicht, was dabei herauskommt, wie hoch das Vertrauen ist, wie hoch das Misstrauen ist, wie stark die konfliktiven Situationen sich auswirken, die ja alle da sind. Aber letztlich bin ich von der Zuversicht getragen, dass wir in einem guten Miteinander als Christinnen und Christen einen Weg finden werden.“

Zum Nachhören

Kritiker befürchten, dass der „Synodale Weg“ zu einer Kirchenspaltung führen könnte. Bischof Genn hält ein entscheidendes Argument dagegen:

„Ich kann diese Sorge verstehen, weil manches sich auch aufputscht. Aber ich bin der sicheren Überzeugung – und deshalb habe ich von Zuversicht gesprochen –, dass das ja nicht automatisch so kommen muss. Wenn wir ernsthaft miteinander ringen und uns nicht übervorteilen und überfordern, im Heiligen Geist – und das ist die Realität, mit der wir als Glaubende durchaus rechnen müssen – einen gemeinsamen Weg finden werden, der uns zu einer großen Einmütigkeit bringen wird.“

Der „Synodale Weg“ versteht sich als ein Gesprächsformat für eine strukturierte Debatte innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. Dies solle der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben, hieß es bei der Vorstellung der Initiative.

(pm – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

30. Januar 2020, 10:20