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D: Sonntag soll als Freiraum geschützt bleiben

Die Forderung nach einer neuen Regelung der Sonntagöffnungszeiten hat Sorge um die Aufweichung des Sonntagsschutzes ausgelöst. Der Sonntag müsse als Freiraum für die Menschen geschützt bleiben, argumentiert Ulrich Hemel und kritisiert den Versuch eines zentralen Lösungsansatzes. Das sagt er im Gespräch mit dem Kölner Domradio.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine Grundgesetzänderung, um verkaufsoffene Sonntage in Zukunft leichter zu ermöglichen. „Die darin verankerten Vorschriften stammen letztlich noch aus der Zeit der Weimarer Republik. Und die lassen reflexartige Klagen von Kirchen und Gewerkschaften zu, mit denen die Städte seit Monaten überhäuft werden. Die Zeiten haben sich aber geändert - und die Menschen auch“, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser der Tageszeitung „Die Welt“ vergangene Woche. Die Politik müsse daher den „Anlassbezug“ aus dem Gesetz herausnehmen. Alles andere treibe den Niedergang der Innenstädte weiter voran.

Zum Nachhören

Kollektive Arbeitsunterbrechung

Die Kirchen wehren sich nicht nur aus Angst um den Gottesdienstbesuch gegen eine Öffnung des verfassungsmäßigen Sonntagsschutzes über die bisher geltenden anlassbezogenen Ausnahmen hinaus. Unter anderem sei der Sonntag als Tag der kollektiven Arbeitsunterbrechung ein wichtiges Element der Lebenskultur, argumentieren sie. Zudem gingen Freiräume für ehrenamtliches Engagement verloren.

„Erhalt unserer Gesellschaft“

Der Respekt vor der Sonntagsruhe trage zudem „wesentlich zum Erhalt unserer Gesellschaft“ bei. Mit einer weiteren Aufweichung des Sonntagsschutzes vollziehe sich eine „zunehmende wirtschaftliche Verzweckung aller Lebensbereiche“. Der kulturelle Rhythmus zwischen Arbeit und Ruhe müsse um der Menschen willen erhalten bleiben und der Mensch „im Mittelpunkt des Wirtschaftens“ stehen.

(domradio/kna – mg)

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04. Februar 2020, 12:17