Synodaler Weg: „Wir sind keine Revolutionäre“
Suche nach Weg für die Kirche
„Ich habe nicht den Eindruck, dass die Teilnehmer an dieser Vollversammlung Revolutionäre sind“, so Schick mit Blick auf die Erste Synodalversammlung, die unlängst in Frankfurt stattfand. „Sie suchen einen Weg für die Kirche für die Zukunft.“ Dieser Eindruck gebe ihm „das Vertrauen, dass es am Ende kein Schisma geben wird“. Doch Schick fährt fort: „Manchmal, um die Wahrheit zu sagen, fürchte ich es, aber dann kommt wieder von neuem die Hoffnung.“
Als „Grunddifferenz“ in der Auseinandersetzung um den Synodalen Weg benennt Schick die Diagnose, was die derzeitige Krise in der deutschen Kirche ausgelöst habe. „Einige sagen, dass die Wurzel der Krise im Inneren der Kirche liegt: der Zölibat, die Nichtzulassung von Frauen zum Diakonat und zum Priestertum, der Skandal der sexuellen und finanziellen Missbräuche. Andere hingegen sagen: nein. Die Gründe sind die Säkularisation, der Konsumismus, der Individualismus, die Wissenschaften, die unsere Lehre in Zweifel ziehen. Sie verteidigen und halten fest, dass daher eine neue Evangelisation notwendig sei, eine neue Art, das Evangelium zu verkünden…“
Unterschiedliche Lösungsvorschläge
Diese zwei „dominierenden“ Strömungen schlagen nach Schicks Beobachtung „unterschiedliche Lösungen“ vor. „Im Augenblick weiß ich nicht, wie wir aus dieser Situation herauskommen können. Ich hoffe und bete, dass diese zwei Parteien einen gemeinsamen Weg suchen und finden… Das Risiko ist, dass es noch mehr Auseinanderdriften und mehr Frustration gibt.“
Schick, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz für den Bereich Weltkirche zuständig ist, bemüht sich in dem Interview sichtlich, den Reformweg der Kirche in Deutschland gegenüber Skeptikern in Italien und auch im Vatikan zu erklären. Die Entscheidungen der Vollversammlung seien „nur Voten“, die an die Diözesanbischöfe gingen. „Wenn es sich um Voten über Argumente handelt, die die ganze Kirche betreffen, dann gehen sie an den Papst und er muss entscheiden.“ Er hoffe, dass die deutschen Bischöfe sich „im Hinblick auf die Voten, die es geben wird, zusammenfinden, um dann gemeinsam zu entscheiden, und nicht jeder für sich selbst“.
(erzbistum bamberg/vatican news – sk)
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