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Österreich: Männer- und Frauenorden künftig unter einem Dach

Die Orden sollen künftig in der „Ordenskonferenz Österreich“ noch stärker als bisher eine Gemeinschaft werden und zugleich als einzelne Orden - wie bisher - unverwechselbar bleiben. Das hat der neue Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Erzabt Korbinian Birnbacher, am Mittwoch in Wien betont.

Gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden der Ordenskonferenz, Schwester Franziska Bruckner, präsentierte Birnbacher den neuen Dachverband der heimischen Ordensgemeinschaften.

Die Superiorenkonferenz der Männerorden und die Vereinigung der Frauenorden Österreichs (VFÖ) haben sich im vergangenen Herbst zur neuen „Ordenskonferenz Österreich“ zusammengeschlossen. Das entsprechende Gründungsstatut wurde am 25. November auf einer gemeinsamen Tagung beschlossen. Die Bestätigung der Statuten durch die vatikanische Ordenskongregation langte Anfang Januar 2020 in Österreich ein. Seit diesem Zeitpunkt ist die neue Konferenz amtlich.

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Keine Gleichschaltung, sondern Vernetzung

Über die Jahre sei aus der organisatorischen und administrativen Zusammenarbeit immer mehr der Wunsch entstanden, künftig auch als ein gemeinsamer Verbund von Frauen und Männerorden öffentlich zu werden, so Erzabt Birnbacher bei der Pressekonferenz. „Das heißt natürlich nicht, dass Frauen und Männer plötzlich gleich geschaltet oder gar uniformiert werden sollten.“ Wie Schwester Bruckner sagte, gehe es vielmehr um „Vernetzung, Kommunikation, Interessensvertretung und Dienstleistung in den Fragen und Anliegen der österreichischen Ordensgemeinschaften“.

In der Ordenskonferenz gibt es dementsprechend die Bereiche „Gesundheit und Pflege“, „Bildung und Ordensschulen“, „Kultur und Dokumentation“, „Kommunikation und Medien“ sowie „Mission und Soziales“, wobei letzterer stark mit dem Ordenszentrum „Quo vadis?“ in Wien kooperiert. Enge Zusammenarbeit gibt es weiters mit dem Verein „Klösterreich“, der Vereinigung der Ordensschulen Österreich, der Vereinigung der katholischen Kindertagesheime, dem Institut Österreichischer Orden und dem Bereich Ordensentwicklung im Wiener Kardinal König Haus.

„Wir wollen gleichberechtigte Partner sein“

Frauen und Männer hätten unterschiedliche Zugänge zu Gott und unterschiedliche Perspektiven auf weltliche Herausforderungen, sagte Birnbacher weiter. Das sei auch eine große Chance, um gemeinsam die künftigen Herausforderungen für die Orden zu meistern. „Wir wollen gleichberechtigte Partner sein“, ergänzte Schwester Bruckner.

Missbrauch vorbeugen

Als ein Thema, dem man auch künftig sehr viel Aufmerksamkeit schenken will, nannte Birnbacher die Missbrauchsthematik, also die Aufarbeitung der vergangenen Fälle und die Prävention, damit es erst gar nicht zu neuen Fällen kommt. „So etwas darf sich nicht mehr wiederholen“, stellte der Erzabt klar.

Auch wenn die Zahl an Ordensleuten in Österreich stetig zurückgeht, blickten Bruckner und Birnbacher grundsätzlich positiv in die Zukunft. „Das Produkt ist gut, wenn auch nicht massentauglich. Auch wenn wir zahlenmäßig weniger werden, stößt das zeugnishafte Leben der Ordensleute ungebrochen auf reges Interesse“, sagte der Erzabt.

„Das Produkt ist gut, wenn auch nicht massentauglich“

Birnbacher steht seit 2013 der Salzburger Erzabtei St. Peter, dem ältesten Kloster Österreichs, vor. Schwester Franziska Bruckner ist seit 2004 Generaloberin de Gemeinschaft der Franziskanerinnen Amstetten. Dem Vorstand der neuen Ordenskonferenz gehören neben Birnbacher und Bruckner auch Dominikanerinnen-Priorin Franziska Madl, Franziskanerinnen-Provinzoberin Sonja Dolesch, Jesuiten-Provinzial Bernhard Bürgler und der Wilheringer Abt Reinhold Dessl an.

(kap – sk)
 

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05. Februar 2020, 18:18