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Deutschland: Kirche setzt erste Maßnahmen zur Eindämmung des Virus

In den katholischen Bistümern in Deutschland laufen zur Eindämmung der Corona-Krise die ersten ähnlich drastischen Maßnahmen wie in Italien an. Im Erzbistum München und Freising sowie in den Bistümern Mainz und Trier sind ab sofort die Heiligen Messen ausgesetzt.

Die Kirchen bleiben weiterhin geöffnet, heißt es aus München. Die Seelsorger brächten aber nur noch in dringlichen, etwa lebensbedrohlichen Situationen auch die Kommunion nach Hause und spendeten die Krankensalbung. Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Münchens Kardinal Reinhard Marx, entband die Gläubigen im Erzbistum von ihrer Pflicht zum Besuch der Sonntagsmesse. Dabei erinnerte er sie an die Tradition der „geistlichen Kommunion". Geistliche Gemeinschaft in der Kirche entstehe auch „durch das innere Verlangen nach Jesus Christus im Gebet".

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sprach im Fall der Krankensalbung von einer „eigenverantwortlichen Entscheidung der Seelsorgerinnen und Seelsorger“. Er empfehle, grundsätzlich davon Abstand zu nehmen, in besonderen Fällen müsse aber die Spendung der Krankensalbung und der Hauskommunion möglich sein. Die Heiligen Messen sind in Mainz ausgesetzt, die Kirchen bleiben aber offen.

Erster deutscher Bischof in Quarantäne

Kohlgraf befindet sich indessen als erster deutscher katholischer Bischof in Quarantäne. Er habe sich in dieser Woche mit einer Person, die mit dem Coronavirus infiziert ist, im gleichen Raum aufgehalten und bleibe auf Anweisung der Gesundheitsbehörden vorerst zu Hause, teilte das Bistum am Freitag mit. „Dem Bischof geht es gut und er ist frei von Symptomen", so die Diözese. Kohlgraf werde sich etwa zwei Wochen lang zu Hause aufhalten müssen. 

Das Erzbistum Hamburg hat für das Wochenende alle Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen in der Hansestadt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg abgesagt. Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode rät wegen der Corona-Krise von Gottesdienstfeiern vorerst „grundsätzlich ab". 

Andere Bistümer wollten vorerst nicht so weit gehen, die Gottesdienste auszusetzen. Eichstätt hat zunächst für die kommenden Wochen alle Großveranstaltungen abgesagt. Offen sei aber, in welcher Form die Kar- und Osterliturgie stattfinden werde. Auch das Bistum Regensburg teilte mit, Messen würden nicht abgesagt. Sie sollten jedoch auf Grund der staatlichen Vorgaben jeweils nicht mehr als 100 Mitfeiernde haben, heißt es in einer Handreichung des Regensburger Generalvikars Michael Fuchs. Zur Kommunionspendung werde „dringend die Handkommunion“ empfohlen.

(pm/vatican news – gs)

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13. März 2020, 16:57