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Schweizer Grenze im Kanton Tessin Schweizer Grenze im Kanton Tessin 

Schweiz: Bischöfe fordern humanitäre Korridore

Um der Flüchtlingssituation in Südeuropa Herr zu werden, bedarf es humanitärer Korridore, und auch die Schweiz solle sich daran beteiligen. Das fordern die Schweizer Bischöfe zum Abschluss ihrer Vollversammlung in Genf. Diese Woche traf sich die Bischofskonferenz - unter anderem auch, um über den „Erneuerungsdialog“ zu sprechen.

Humanitäre Korridore

Es war die 327. Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz. Diesmal fand sie in der Calvin-Stadt Genf statt. Dort sprachen sich die elf Mitglieder der Bischofskonferenz über die Lage der Flüchtlinge an den südlichen Grenzen Europas aus. Die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte beobachteten die Situation „mit großer Sorge“, heißt es in ihrer Abschlusserklärung. Sie fordern deshalb die Einsetzung humanitärer Korridore, wie sie die katholische Gemeinschaft Sant´Egidio in Italien durchführt.

Die Schweizer Bischofskonferenz engagiere sich zudem gemeinsam mit der armenisch-katholischen Kirche für Flüchtlinge in Griechenland, informierte die Konferenz weiter. Das Projekt habe zum Ziel, „verletzliche Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren vor Ort mit Unterkunft, Essen und Kleidung zu unterstützen und zu begleiten“. Das Hilfsprojekt der Bischöfe aus der Eidgenossenschaft laufe seit drei Jahren.

Festhalten am Reformweg

Die Bischöfe wollen an der Fortführung des Dialogprozesses „Auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche“ festhalten, wie sie weiter bekanntgaben. Wie auf der letzten ordentlichen Vollversammlung im Herbst entschieden worden sei, gehe es darum - ähnlich wie beim deutschen „Synodalen Weg“ - auf lokaler, diözesaner und sprachregionaler Ebene mit Laien und Verbänden über die Zukunft der Kirche zu sprechen.

Die Bischofskonferenz wolle nun in einer zweiten Phase „die diözesanübergreifenden Herausforderungen auf nationaler Ebene begleiten“. Dazu gehöre der Austausch mit verschiedenen Gruppen und Gläubigen. In diesem Zusammenhang hätten sich die Mitglieder der Bischofskonferenz über das nachsynodale apostolische Schreiben Querida Amazonia ausgetauscht. „Die vier im Dokument erwähnten Träume des Papstes inspirieren auch die Kirche in der Schweiz und können mit den nötigen Anpassungen auf die hiesigen Verhältnisse als gute Ausgangsposition für die bevorstehenden Gespräche dienen“, heißt es in der Mitteilung der Bischöfe.

Es ging auch um Coronavirus

Anlässlich des Schweizer Krankensonntags vom 1. März habe die Kirche in der Schweiz für alle Leidenden „und auch besonders für die am Coronavirus erkrankten Menschen sowie für das medizinische Fachpersonal“ gebetet, erinnerten die Bischöfe in ihrer Mitteilung. Die Bischofskonferenz rufe die Gläubigen in der Eidgenossenschaft dazu auf, „wegen der besonderen Lage nicht in Panik zu verfallen, sondern Ruhe zu bewahren und das Vertrauen in unseren Herrn zu wahren“. Zur Prävention gegen eine Ansteckung durch das Coronavirus empfiehlt die Bischofskonferenz, sich regelmäßig über die Vorschriften der staatlichen Behörden zu informieren. Unter Beachtung dieser Vorschriften stünden die Kirchenverantwortlichen vor Ort in der Pflicht, „situativ angemessen zu entscheiden“.

(pm – mg)

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05. März 2020, 14:29