D: Gedanken einer Karmelitin zur Coronapandemie
Schwester Katharina vom Karmel Heilig Blut Dachau lässt Leser an ihren Gedanken teilhaben, die als Text auf der Homepage des Erzbistums München und Freising sowie als gesprochene Einzelimpulse über die Social-Media-Kanäle der Erzdiözese verbreitet werden.
Der Karmel als kontemplativer Orden sieht seine zentrale Aufgabe im Gebet, es herrscht eine Atmosphäre der Stille und des Schweigens. Dennoch sei es eine andere Stille als sonst, wie die Ordensschwester schreibt. Von äußerlichen Einflüssen ruhiger geworden, sei es eine „angefüllte Stille, in der all die Nachrichten aus den verschiedenen Ländern ihren Platz haben.“
Die Schwestern des Karmel seien zum Gebet vereint „und doch: Da ist etwas anders. Es ist paradox, aber das nun geschlossene Gitter, welches unseren Chor vom Kirchenschiff trennt, öffnet mein Beten für die Menschen mehr als sonst“.
Schwester Katharina berichtet von ihrem Tagesablauf, der vom Gebet, den gemeinsamen Mahlzeiten in der Ordensgemeinschaft und der täglichen Arbeit strukturiert werde. „Die Ordnung des Tages trägt unser gemeinsames Leben. Es ist gut, sich in eine vorgegebene Ordnung einfügen zu können, aber uns gelingt dies nicht immer. Ich muss damit immer wieder neu beginnen.“
Den Tag mit einem Ritus beginnen
Die Ordensschwester lädt dazu ein, mit einem gemeinsamen Ritus am Morgen den Tag zu beginnen. „Auch Menschen, die in diesen Tagen allein leben, können sich im Gebet an Gott wenden“, erinnert sie. „Vielleicht hilft es ihnen zu wissen, dass es Menschen gibt, mit denen sie sich im Geiste und im Gebet verbunden wissen.“
Es sei schmerzhaft, „an all die Menschen zu denken, die sonst mit uns die tägliche und sonntägliche Eucharistiegemeinschaft bilden und denen wir sie nun in dieser Form verwehren müssen, um sie vor einer möglichen Ansteckung zu bewahren“, schreibt die Nonne weiter. „Jedem aber wünsche ich, dass Jesu Liebe sie führt durch den Tag und die Wochen.“
(erzbistum münchen – sk)
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