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D: Bistum Trier beauftragt Ehrenamtliche zum Bestattungsdienst

Mehr und mehr katholische Diözesen der Weltkirche beauftragen in Zeiten des Priestermangels ehrenamtliche Laien mit dem Bestattungsdienst. Unter anderem in Wien ist das bereits länger der Fall. In Deutschland zieht nun das Bistum Trier nach.

Bischof Stephan Ackermann hat im Mai fünf Laien zum Bestattungsdienst beauftragt, vier Frauen und einen Mann. Sie können künftig im Auftrag des Bistums Trier Begräbnisfeiern leiten, teilte das Bistum am Mittwoch mit. Die Fünf sind keine hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger und haben im Rahmen des Pilotprojekts des Bistums im Dekanat Neunkirchen „Ehrenamtliche im Bestattungsdienst“ eine erste Ausbildung für ihren Dienst erfahren.

„Die Toten zu bestatten ist ein Werk der Barmherzigkeit“

„Die Toten zu bestatten ist ein Werk der Barmherzigkeit”, erklärt Mechthild Schabo, Leiterin des Bereichs „Pastoral und Gesellschaft“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier. „Die Leitung der Begräbnisfeier kann von jeder Christin und jedem Christ übernommen werden, der dazu bereit, geeignet und dafür qualifiziert ist“. Die Voraussetzungen dafür habe die Trierer Diözesansynode (2013-2016) beschlossen. Sie kam zu dem Ergebnis, „dass es gut ist, weitere Personen, die qualifiziert und kompetent diesen Dienst tun, einzubeziehen. Selbstverständlich bleiben Priester, Diakone und Pastoralreferenten, die bisher in diesem Dienst sind, weiterhin tätig. Es geht um Erweiterung und Ergänzung, nicht um Ersatz”, verdeutlichte Schabo.

Hier zum Hören:

Wesentlicher Teil des Pilotprojekts war ein sogenannter Osterzeugenkurs, wie Pfarrer Olaf Harig, Leiter des Dekanats Neunkirchen, berichtet. Dort ging es zuerst um die persönliche Befassung mit Sterben und Tod und mit dem, was die christliche Botschaft dazu sagt, erläutert Harig die spirituelle Dimension. Erst mit dieser persönlichen und theologischen Vergewisserung im Rücken konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fragen beantworten: „Kann ich die Osterbotschaft von Tod und Auferstehung Jesu Christi bezeugen? Kann ich diese Botschaft in die Situation der Hinterbliebenen hinein übersetzen?“ Im nachfolgenden Werkstattkurs traten dann die eher handwerklichen Fragen in den Vordergrund: „Wie nehme ich Kontakt zu den Angehörigen auf? Wie führe ich ein Trauergespräch? Was muss ich bei der Vorbereitung einer Beerdigung bedenken?“

Begleitung durch Mentorinnen und Mentoren

Wichtig war darüber hinaus die Begleitung durch Mentorinnen und Mentoren, unter deren Anleitung die jetzt Beauftragten bereits Begräbnisfeiern mitgestaltet haben. Sie stehen ihnen auch weiterhin als Ansprechpersonen zur Verfügung. „Denn jetzt beginnt die Praxisphase“, sagt Harig; also die Zeit, in der die fünf Beauftragten eigenständig Bestattungen vorbereiten und leiten. Gerade unter den erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie ist das sicher ein Start in einer besonders herausfordernden Zeit, in der es wichtig sei, dass die Frauen und Männer gut begleitet sind.

Pilotprojekt

Wegen der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie haben die fünf Beauftragten die entsprechenden Urkunden des Bischofs nicht wie geplant in einem gemeinsamem Gottesdienst erhalten können, sondern „in kleinem Rahmen“ von den jeweils zuständigen Pfarrern überreicht bekommen. Die Erfahrungen des Pilotprojektes fließen in ein bistumsweites Rahmenkonzept ein, das im Herbst in den diözesanen Gremien vorgestellt und beraten werden soll.

(pm – gs)

 

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27. Mai 2020, 13:41