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D: Kinderschutzbund warnt vor mehr Gewalt in der Corona-Krise

Der Deutsche Kinderschutzbund fürchtet eine Zunahme von Gewalt gegen Kinder infolge der anhaltenden Schließung von Bildungseinrichtungen in der Corona-Krise. „Wir laufen Gefahr, dass die Dunkelziffer von Gewalttaten gegenüber Kindern enorm ansteigt“, sagte die Vizepräsidentin der Organisation, Ekin Deligöz, der „Augsburger Allgemeinen“ in der Samstagsausgabe.

„Schulen und Kitas sind für den Kinderschutz systemkritisch. Seit ihrer Schließung sind die Meldungen zu Kindeswohlgefährdung drastisch um 60 Prozent gesunken“, so die Grünen-Politikerin. Denn oft seien es Lehrer oder Betreuer, die Hinweise auf Gewalt oder Missbrauch entdeckten. Kinder seien von der Krise gleich mehrfach betroffen, sagte Deligöz. Durch die Schließung von Schulen und Kitas fehlten ihnen soziale Kontakte, ihr Recht auf Spiel und Freizeit werde beschnitten. Es bestehe zudem die Gefahr, „dass insbesondere Kinder aus bildungsferneren und oft einkommensschwächeren Familien durch die Schulschließungen noch mehr hinten runterfallen“.

„Es braucht gute Konzepte für eine schrittweise Öffnung von Schulen und Kitas, die auch die Perspektiven der Kinder nicht zu kurz kommen lassen dürfen“, forderte sie. Auch die FDP kritisierte die anhaltende Schließung der Einrichtungen. „Mit dem Coronavirus werden wir noch für lange Zeit klarkommen müssen, es wird nicht in Kürze verschwunden sein“, sagte Fraktionsvize Stephan Thomae der Zeitung. „Deshalb brauchen wir Konzepte, wie gerade Kinder trotz Corona wieder ein Leben in größtmöglicher Normalität führen können.“ Die ständige Verlängerung der Einschränkungen lasse den Eindruck entstehen, „dass es in der Regierung an Vorstellungskraft fehlt, wie ein Leben mit Corona gerade für Kinder und Familien möglich sein soll“, so der Bundestagsabgeordnete.

(kna - mg)

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02. Mai 2020, 11:58