Österreich: Ordensfrauen in Indien und Afrika im Einsatz gegen C
Während in Österreich alles darauf hindeute, dass die Menschen die Pandemie gut überstehen, „könne das Coronavirus und die auch damit verbundenen negativen wirtschaftlichen Folgen die Ärmsten der Armen mit voller Härte treffen“, warnte Reinhard Heiserer, Obmann der „Freunde Anna Dengel“, in einer Medienmitteilung am Samstag. Im Vergleich mit Europa sei in fast allen Ländern Afrikas die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen zwar relativ gering, aber steigend. Wie weit man offiziellen Zahlen vertrauen könne, wisse aber niemand.
„Ich selbst vertraue immer noch am meisten auf das gute Immunsystem der Äthiopier und auf die Tatsache, dass wir eine junge Bevölkerung haben“, berichtete etwa MMS-Schwester Rita Schiffer, ärztliche Leiterin des rund 175 Kilometer südwestlich der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gelegenen Krankenhaus Attat. Dort habe man zwar Vorsorgemaßnahmen getroffen wie Händewaschen und Besuchsverbote, doch fehle es an Schutzausrüstung für das Personal sowie Desinfektionsmitteln.
Wirtschaftlicher Lockdown sorgt für Hunger
Als problematisch bewertete die Ordensfrau die in Äthiopien geltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens, vor allem für Beschäftigte im informellen Bereich: „Tagelöhner, die jetzt kein Einkommen haben, können für ihre Familien kein Essen einkaufen.“ Der wirtschaftliche Lockdown sorge für Hunger; in einigen Dörfern musste der Staat bereits Lebensmittel verteilen.
Ähnlich prekär sei die soziale Situation auch in anderen Ländern Ostafrikas, wie Uganda. Dort hätten sich zwar die Covid-19-Fallzahlen stabilisiert, es gebe aber eine Steigerung bei Fälle von häuslicher Gewalt. In Kenia habe der Orden begonnen selbst Schutzmasken anzufertigen, da es keine mehr zu kaufen gab. Im westafrikanischen Ghana verteilen die Missionsschwestern aktuell gratis Desinfektionsmittel sowie Schutzmasken an Armutsbetroffen; denn diese seien zwar erhältlich, aber sehr teuer.
Essen für Wanderarbeiter in Indien
Der „größte Lockdown“ der Welt in Indien belaste speziell Arbeitsmigranten, die dadurch weder Einkommen und noch Essen hätten, warnte der Orden. In vielen Regionen versorgen deshalb MMS-Schwestern Familien mit Lebensmittel aus Gemeinschaftsküchen; andere Ordensniederlassungen haben Wanderarbeiter aufgenommen oder verteilen Proviantpakete unter den Slumbewohnern.
(kap - mg)
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