D: Erzbistum Paderborn startet unabhängige Missbrauchsstudie
Das dreijährige Forschungsprojekt unter Leitung der Kirchenhistorikerin Nicole Priesching habe das Erzbistum bereits im August 2019 in Auftrag gegeben, hieß es. Mit der Arbeit habe eine wissenschaftliche Mitarbeiterin Mitte Februar begonnen. Generalvikar Alfons Hardt habe einen uneingeschränkten Aktenzugang zugesichert. Die beiden Wissenschaftlerinnen unterlägen keiner Weisungsbefugnis des Erzbistums. Zu dem auf das Jahr 2002 beschränkten Untersuchungszeitraum sagte ein Sprecher des Erzbistums auf Anfrage, dass zu Beginn der 2000er Jahre Neuregelungen aus Rom sowie die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz in Kraft getreten seien. Die Erzdiözese verfahre nach den heute noch gültigen Standards.
„Mit dem Forschungsprojekt haben wir für das Erzbistum Paderborn einen guten Ansatz für eine unabhängige Aufarbeitung - auch im Sinne der deutschen Bischöfe - auf den Weg gebracht“, betonte Hardt. Diese hatten Ende April mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung eine Vereinbarung beschlossen, wonach in den Bistümern unabhängige Kommissionen den Missbrauch transparent und nach einheitlichen Kriterien aufarbeiten. In den Kommissionen sollen Bistumsvertreter, Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz und Verwaltung sowie Betroffene sitzen.
(kna - cs)
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