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Schweiz: Hochschule Chur wirbt mit Video für Theologiestudium

Die Theologische Hochschule Chur hat einen Werbefilm produzieren lassen, um junge Menschen fürs Studium zu gewinnen. Die Zahl der Studierenden ist klein, das Durchschnittsalter steigt. Unsere Korrespondentin Ines Schaberger hat mit Claude Bachmann und René Ochsenbein, zwei Protagonisten des Videos, gesprochen.

Der Werbefilm beginnt in einer Gewölbekeller-Bar. „Und was machst du so?“, fragt eine junge Frau ihren Gesprächspartner. „Ich studiere Theologie.“ Doch sie versteht ihn zunächst falsch: „Aha, Geologie.“ Da mischt sich die Barfrau ein, die gerade resolut die bestellten Bierflaschen auf den Tresen stellt: „Nein, Theologie!“

Zum Nachhören

Laut dem Werbefilm gibt es mehrere Gründe, warum sich das Theologiestudium in Chur mit dem Prädikat „Studium mit Weitsicht“ lohnt. Theologie heiße „vernünftig glauben, Ideologien durchschauen“ und vernetzt zu denken. Das Video skizziert in einer rasanten Bildsequenz das Studienleben, preist das historische Ambiente der Churer Altstadt, und zeigt Berufsperspektiven auf. Gegen Schluss des Videos heißt es: „Theolog*INNEN verändern die Welt“.

Jungen Sehgewohnheiten entsprechen

Mit der Videoproduktion habe man einen bestehenden Werbefilm ersetzen wollen, der in die Jahre gekommen war, sagt René Ochsenbein, Doktorand der Theologischen Hochschule Chur. „Es war schon länger klar, dass wir etwas Neues machen müssen.“

Dabei sollte der Film den Sehgewohnheiten einer jungen Generation entsprechen. „Wir wollten einen modernen und schnellen Film produzieren“, so Ochsenbein. Geplant sei, dass der Film auch bei Infoanlässen an Gymnasien gezeigt werden kann.

„Die Produktion hat sich über drei Jahre erstreckt.“

Die Hochschule hat nach eigenen Angaben für die Produktion des knapp zweiminütigen Werbefilms durch eine Videoproduktionsfirma „eine größere Summe Geld in die Hand genommen“. Finanziert habe dies eine Stiftung, den Betrag will die Hochschule nicht nennen. Die Entwicklung und Produktion des Videos habe sich über drei Jahre erstreckt.

Nachwuchs kaum mehr ab Gymnasium

Wie bei anderen Theologischen Fakultäten ist die Zahl der Studierenden auch an der Theologischen Hochschule in Chur auf niedrigem Niveau. Aktuell umfasst die Gesamtzahl der Studierenden gemäß Ochsenbein rund 60 Personen, Doktoranden inklusive.

„Die wenigsten beginnen heute gleich nach der Matura (Schweizer Abitur, Anm. d. Red.) das Studium“, sagt Ochsenbein. Die meisten entschieden sich nach der Lehre oder sogar nach einiger Zeit im Arbeitsleben für eine weitere Ausbildung. Somit seien die meisten zu Beginn des Studiums Ende 20 und älter.

Standorte „nicht im Wettbewerb“

Katholische Theologie lässt sich in der Schweiz außer in Chur in Luzern, Freiburg und Lugano studieren. Aus Ochsenbeins Sicht stehen die Hochschulen aber nicht in einem Wettbewerb um die Studierenden. Die Theologischen Fakultäten haben verschiedene Einzugsgebiete und je eigene Leitbilder.

[ Studierende wählen die Universität danach aus, in welcher Region sie wohnen. ]

Die Studierenden wählen die Universität eher danach aus, in welcher Region sie wohnen, oder auch, welchem Bistum sie angehören.  So stammten die Studierenden in Chur mehrheitlich aus der Region Graubünden, Zürich und St. Gallen.

Auch die Theologische Fakultät Freiburg präsentiert sich in einem Video. Der 13-minütige Beitrag lässt Studierende und Professoren zu Wort kommen und zeigt unter anderem die Stadt Freiburg aus der Luft.

(kath.ch - mg)

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20. Juni 2020, 10:05