Vatikan billigt Vorprojekt der neuen Kaserne für Schweizergarde
So soll die räumliche Trennung der künftigen Gebäude den „Passetto” klarer hervorheben. Diese erhöhte Passage verbindet den Apostolischen Palast mit der Engelsburg. Auch der Ehrenhof der Kaserne werde neu gestaltet. Dadurch soll die Via Francigena wiederhergestellt werden, die seit dem 10. Jahrhundert Canterbury mit Rom verbindet. Der Pilgerweg führt durch die Via Pellegrino zwischen den Gebäuden der aktuellen Kaserne hindurch und endet beim Petersplatz.
Um die Via Francigena wiedereröffnen zu können, muss ein 1927 erbauter Gedenkbrunnen an einen neuen Standort verschoben werden. Der Brunnen wurde anlässlich des 400-Jahr-Jubiläums des „Sacco di Roma” errichtet. Bei jenem Kampf starben 147 Schweizergardisten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII.
Mehr Platz
Das Bauprojekt soll mehr Platz schaffen. Papst Franziskus hatte 2016 entschieden, dass die Schweizergarde von bisher 110 auf 135 Männer aufgestockt werden und die Regeln bezüglich Heirat gelockert werden sollen.
Nun sollen für die Hellebardiers Einzelzimmer und für die Unteroffiziere Studios gebaut werden. Zudem gibt es künftig mehr Wohnungen für Gardisten mit Familie. Weil die Garde alles in allem mehr Platz braucht, können die bestehenden Gebäude nicht einfach renoviert werden, sie müssen neu gebaut werden.
Rund ein Viertel mehr Platz werden die Schweizergardisten dank dem Neubau zur Verfügung haben. Dies, weil die Anzahl Stockwerke erhöht und zwei Gebäude zu einem vereint werden.
Weitere Bewilligungen notwendig
Allerdings sind nun offizielle Baubewilligungen von zwei Seiten notwendig. Zum einen muss die vatikanische Baukommission zustimmen, die über alle Vatikanbauten befindet, zum anderen die Stadt Rom. Die Kaserne befindet sich am Rand des Vatikans, ihre Fassade weist auf das angrenzende römische Stadtviertel Borgo. Da der Vatikanstaat als Ganzes Weltkulturerbe ist, muss auch die Unesco grünes Licht geben.
Budget bewilligt
Das im Herbst angekündigte Budget von 50 Millionen Schweizer Franken für den Kasernenbau ist inzwischen bewilligt worden, so kath.ch. Hinzu kommen fünf weitere Millionen Franken für die Umquartierung der Schweizergarde während der Bauzeit. Das Patronatskomitee unter der ehemaligen Bundesrätin Doris Leuthard, das die Geldbeschaffung organisiert, hat bereits Zusagen und Schenkungen von Stiftungen und Geldgebern erhalten, die einen Großteil der Projektkosten abdecken. Nach Ende der Corona-Pandemie werde die Arbeit fortgesetzt, heißt es in der Mitteilung.
(kath.ch – gs)
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