D: Wie das Konzil das Katholisch-sein prägte
Johannes P. Wieczorek – München
Der Tübinger Kirchenhistoriker Andreas Holzem ist Sprecher des Projekts „Katholisch-sein in Deutschland“. Der Deutsche Katholizismus wurde bisher nur bis in die Mitte der 1960er Jahre erforscht, aber was danach „eigentlich passiert, darüber wissen wir so gut wie gar nichts“. Mit dem Forschungsprojekt „Katholisch-Sein in der Bundesrepublik“ soll sich das ändern. Der untersuchte Zeitraum beginnt mit dem Jahr 1965. Gewählt habe man dieses Jahr, weil im Jahr 1965 zwei Ereignisse aufeinander trafen, die gegenseitig stark aufeinander einwirkten: das Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Beginn der 68er Bewegung.
Dem Forschungsprojekt stehen für die nächsten drei Jahre nun knapp drei Millionen Euro zur Verfügung. Es gehe darum, jene Epoche „konstruktiv zu befragen“, erklärt Andreas Holzem, Kirchenhistoriker und Projektsprecher von „Katholisch-Sein in Deutschland“. Ein Teilprojekt der Forschung drehe sich rund um die Enzyklika „Humanae Vitae“.
Die Veränderung des „Katholisch-seins“ in Deutschland solle also eingebettet in die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge untersucht werden. Und welche Erkenntnisse soll das Projekt bringen? Laut Projektsprecher Andreas Holzem ist ein Ergebnis der Studie wahrscheinlich, „dass Religion eine unglaublich große Erscheinungsbreite aufweist“.
(radio horeb - mg)
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