D: Teenager sehen Kirchen als moralische Instanz
Die Kirchen seien moralische Instanzen in der Gesellschaft und politisch unabhängig, erklärten viele Befragte. Besonders wichtig sei ihnen, dass die Kirchen „bedingungslos Hilfe und Schutz anbieten", beispielsweise beim Kirchenasyl für Flüchtlinge, so die Studienautoren.
Eine Mehrheit der befragten Jugendlichen bezeichnete die Kirchen demnach als „eher vertrauenswürdig“. Allerdings gebe es auch Kritik - entweder aufgrund eigener schlechter Erfahrungen oder aufgrund von Skandalen etwa um Missbrauch, über die in den Medien berichtet werde.
Kirche als Arbeitgeber
Dass die Kirche auch Arbeitgeberin ist, stieß laut den Autoren der Studie bei vielen Jugendlichen auf Verwunderung - vor allem bei den jüngeren und in den bildungsfernen Lebenswelten. „Die Kirche gehört nicht unbedingt zum Mindset“, sagte Marc Calmbach vom Sinus-Institut. Nur wenige Befragte hätten für sich ausgeschlossen, eines Tages in einer kirchlichen Einrichtung zu arbeiten. Jugendliche, die sich dies eher nicht vorstellen konnten, nannten zumeist den fehlenden Glauben als Begründung. Im Unterschied zu anderen Arbeitgebern werde die Kirche bisweilen "als 'überkorrekt' oder 'zu spirituell' wahrgenommen", hieß es. "Außerdem sei die Kirche zu 'altertümlich' und 'nicht mehr zeitgemäß'." Positiv bewerteten die Jugendlichen dagegen die Möglichkeit, bei einer Tätigkeit für die Kirche etwas Gutes und Sinnvolles zu tun. Sie stellen sich die Kirche zudem als "ehrlicheren" Arbeitgeber vor, bei dem man stärker in eine Gemeinschaft eingebunden sei als anderswo. Bedingung für eine solchen Job wäre für viele indes, keine religiösen Vorschriften einhalten zu müssen.
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Auftraggeber der Sinus-Jugendstudie sind unter anderen die deutsche Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.
(kna/kap - sst)
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