D: Kardinal Marx würdigt früheren SPD-Vorsitzenden Vogel
„Es war nicht unbedingt selbstverständlich, wie Hans-Jochen Vogel als Sozialdemokrat sein Katholisch-Sein und seine damit verbundenen moralischen Grundsätze öffentlich bekannte und lebte“, so Kardinal Marx laut einer Pressemitteilung des Erzbistums München und Freising.
Justizminister der RAF-Zeit, Oberbürgermeister Münchens
In besonderer Weise habe der Politiker als Bundesminister der Justiz in einer der dunkelsten Stunden der Bundesrepublik Deutschland Verantwortung getragen, als der Terror der RAF die Gesellschaft bedrohte. Vogel sei in seiner geradlinigen, ruhigen und sachlichen Art ein verantwortungsvoll handelnder Politiker gewesen, der am Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft interessiert gewesen sei, erklärt Marx. Nicht nur als Münchner Oberbürgermeister, der mit dazu beitrug, dass in der bayerischen Landeshauptstadt 1972 die Olympischen Spiele stattfanden, stand er für „Offenheit, Respekt und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft: in der Stadt, im Land und in Europa“.
„Zeit seines Lebens wurde er nicht müde, auf Missstände hinzuweisen und den Blick der Verantwortlichen in besonderer Weise auf Ungerechtigkeit zu lenken - in seiner Zeit als Politiker, aber auch noch im Ruhestand. Mit Recht nannte man ihn das soziale Gewissen der SPD“, so der Erzbischof von München und Freising.
Marx betont, er „habe in den letzten 12 Jahren immer wieder Gespräche mit Hans-Jochen Vogel geführt, die auch mich sehr inspiriert und bestärkt haben in meinen Überzeugungen. Wir waren in guter Weise auch menschlich miteinander verbunden.“
(pm - sst)
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