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Waffenexporte aus der Schweiz: Caritas schlägt Alarm

Im vergangenen Jahr hat die Schweiz Kriegsmaterial im Gesamtwert von 728 Millionen Franken (etwa 673 Millionen Euro) in 71 Länder der Welt exportiert, was einer Zunahme von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das sei die höchste Steigerung seit 1938, so die Caritas in einer Aussendung.

Angesichts der „beunruhigenden Zahlen" schlägt die Caritas Schweiz Alarm und fragt sich in ihrer Mitteilung: „Ist die Schweizer Politik noch mit den Zielen der Entwicklungszusammenarbeit in armen Ländern vereinbar?“ Die Frage kommt von Patrick Berlinger, Leiter der Abteilung Entwicklungspolitik des Schweizer Hilfswerks. Für die Ausgabe 2021 des Jahrbuches der Schweizer Caritas hatte er über die humanitäre Arbeit einen Beitrag verfasst. „Die Exporte aus der Schweiz in Konfliktregionen wie die Arabische Halbinsel oder in sehr arme Länder wie Bangladesch oder in Gebiete, in denen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen werden, stehen im Widerspruch zu den offiziellen Entwicklungszielen der Schweiz“, wird Berlinger von der Nachrichtenagentur cath.ch zitiert.

Jüngsten Daten zufolge wurden Schweizer Waffen auch im Krieg im Jemen eingesetzt und scheinen „den latenten Konflikt zwischen Indien und Pakistan“ angeheizt zu haben. „Ein Land wie die Schweiz, das sich gerne als wichtiger Akteur in der Friedensförderung betrachtet, sollte systematisch auf solche schädlichen Rüstungsexporte verzichten“, so Berlinger weiter. Man müsse nicht nur vermeiden, der lokalen Bevölkerung Schaden zufügen, sondern solle auch mithelfen, die internationale Diplomatie und die wertvolle Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz in den ärmsten Ländern, die oft Opfer verheerender Konflikte sind, zu fördern.

(vatican news - mg)

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09. September 2020, 11:54