D: Bischöfe wollen Betroffenenbeiräte bei Missbrauchs-Aufarbeitung
Die Kirche hatte eine solche Vereinbarung als erste Institution in Deutschland beschlossen. Damit verpflichten sich die Bischöfe, Missbrauch in ihren Bistümern nach festgelegten und transparenten Regeln aufzuarbeiten. Der genaue Titel der Vereinbarung lautet „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“.
Die Rahmenordnung soll nun das Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren für die neu einzurichtenden Betroffenenbeiräte sowie die Aufwandsentschädigung für die begleitenden Betroffenen regeln. Sofern es in einem Bistum bereits ein vergleichbares Gremium gibt, kann die Beteiligung von Betroffenen demnach auch durch dieses Gremium erfolgen. Bischof Ackermann erklärte dazu, er hoffe, dass die Einrichtung der Beiräte rasch erfolgen werde.
Öffentliche Ausschreibung
Laut Rahmenordnung soll der Aufruf für eine Beteiligung öffentlich erfolgen. Bewerben können sich Betroffene, die sexuelle Gewalt innerhalb der katholischen Kirche erlitten haben. Dem Auswahlgremium für einen Rat sollen demnach kirchliche Vertreter, Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz oder Verwaltung sowie Betroffene angehören. Die nichtkirchlichen Vertreter sollen die Mehrheit des Auswahlgremiums stellen.
Bei der Auswahl soll das Gremium auf Diversität bei Geschlecht und Herkunft sowie auf unterschiedliche Bereiche achten, in denen die Betroffenen missbraucht wurden. Die Betroffenenbeiräte sollen dann kontinuierlich an der Aufarbeitung beteiligt werden. Zudem haben sie das Vorschlagsrecht für die Mitglieder der Aufarbeitungskommission im jeweiligen Bistum.
(kna - cs)
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