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Der Eingang zum WFP-Hauptquartier in Rom Der Eingang zum WFP-Hauptquartier in Rom 

Nobelpreis für das WFP: Würdigungen aus Politik und Kirche

Politik und Kirche würdigen auch einen Tag nach der Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreises die Auszeichnung des Welternährungsprogramms (WFP). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in ihrem wöchentlichen Video-Podcast am Samstag: „Ich gratuliere von Herzen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Programms, die sich weltweit und häufig unter schwierigsten Umständen und unter großen persönlichen Entbehrungen im Kampf gegen den Hunger engagieren.“

Der Preis sei zugleich eine Anerkennung für „das Bekenntnis zu internationaler Verantwortung und internationaler Solidarität“.

Der katholische deutsche Weltkirche-Bischof Ludwig Schick betonte, die Ehrung sei ein wichtiges Zeichen, das auf die fast eine Milliarde Hungernden in der Welt hinweise. „Hunger muss nicht sein, er verursacht Not, Flucht, Kriege“, schrieb der Bamberger Erzbischof bei Facebook (Samstag). Auch andere Organisationen wie Misereor, Brot für die Welt und Brot für alle Menschen kämpften gegen den Hunger. „Jeder kann durch sorgsamen Umgang mit den Lebensmitteln, bewusste Ernährung, Umweltschutz zur Überwindung des Hungers beitragen“, so Schick.

„Eine Welt ohne Hunger ist möglich“

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bezeichnete das Welternährungsprogramm als „Leuchtturm in den Krisengebieten und die letzte Rettungsstation für Millionen Notleidende“. Die Auszeichnung sei „mehr als verdient“ und lenke die Aufmerksamkeit auf die Krisengebiete der Welt. „Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Wir haben das Wissen und die Technologie. Dafür brauchen wir Investitionen von jährlich 14 Milliarden Dollar zusätzlich bis 2030. Das muss die Konsequenz aus der Verleihung des Friedensnobelpreises sein“, forderte der Minister im Interview der "Passauer Neuen Presse" (Samstag).

Müller weist darauf hin, dass man mit 50 Cent das Überleben eines Menschen in den Krisengebieten sichern könne. „Aber es fehlt weltweit der politische Wille. Aktuell fehlen fünf Milliarden Dollar für die Hilfsprogramme der UN-Organisationen.“ Wegen dieser fehlenden Mittel müssten Nahrungsmittel-Programme, aktuell im Jemen, um 50 Prozent gekürzt werden.

(kna - cs)

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10. Oktober 2020, 16:01