Schweizer Bischöfe zum Advent: Trauer und Dank an Corona-Helfer
„Wir Bischöfe teilen mit vielen die Trauer über jene Menschen, die einsam und ohne Begleitung sterben mussten und von denen man nicht gebührend Abschied nehmen konnte“, heißt es in der Adventbotschaft des Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Bischof Felix Gmür. Der Lockdown habe vielerorts Einsamkeit verstärkt. „Dass wir alle auf Nähe, Zärtlichkeit, auf eine Umarmung und auf Besuche verzichten mussten und müssen, schmerzt“, so der Bischof von Basel.
Allerdings hätten sich während der vergangenen Monate auch viele Menschen „mit viel Herzblut für andere engagiert“, schreibt Gmür. „Trotz der vielen Beschränkungen ermöglichen sie kirchliches Leben, oft in neuen Formen, und schenken jenen ihre Zeit, die ein offenes Ohr oder handfeste Hilfe brauchen.“ Kreativität sei auch jenseits von Corona weiter gefragt.
Spürbare Verletzlichkeit und Ungewissheit
Der Basler Bischof spricht von einer spürbaren Verletzlichkeit und Ungewissheit der vergangenen Monate; sie sei „eine lebenslange Begleiterin“. Gmür wörtlich: „Welche Auswirkungen hat die gebeutelte Wirtschaft auf unser Leben? Wird es endlich Lösungen geben für die Tausenden von Flüchtlingen, die in den Lagern unter miserablen Umständen ausharren müssen? Wir wissen es nicht.“
Die Weihnachtsgeschichte eröffne hier einen Deutungshorizont für Krisenzeiten. Die Geburt Jesu habe sich „in einem Umfeld von höchster Ungewissheit ereignet“, von der Ankündigung des Engels an die unverheiratete Maria bis zu den damals brodelnden politischen Konflikten in der Region und der Flucht der Eltern nach Ägypten. „Gott merzt die Risiken nicht aus, denn sie gehören zu unserem Leben“, so Gmür. Weihnachten schenke aber „trotz aller Ungewissheit die Zuversicht, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren“. Aus dem gemeinsamen Glauben könnten Christen Kraft und Hoffnung schöpfen, auch in schwierigen Zeiten zusammenzustehen und sie zu meistern.
(kap/pm – mg)
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