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Bischof Timmerevers von Dresden-Meißen Bischof Timmerevers von Dresden-Meißen 

D: „Im Advent können wir Menschen voller Hoffnung werden“

Bund und Länder haben am Sonntagmittag einen harten Lockdown beschlossen, der ab Mittwoch für ganz Deutschland gelten soll. Die katholische Kirche in Deutschland begrüßt die Gottesdienstregeln für die nächsten Wochen. Der Bischof der ostdeutschen Diözese Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, hat in einem Beitrag für das Kölner Domradio zu Hoffnung und Wachsamkeit im Corona-Advent aufgerufen.

Der Bischof von Dresden-Meißen richtet sich in seinem Videobeitrag direkt an die „Türchenöffnerinnen und Türchenöffner im Adventskalender“: „Vorfreude, schönste Freude, heißt es in einem Adventslied aus DDR-Zeiten. Ich kenne es erst seit meiner Zeit hier im Bistum  Dresden-Meißen. In seinen Strophen wird von den Bräuchen des Advents und das Voranschreiten auf Weihnachten gesungen. Mir gefällt daran, dass es einen hoffnungsvollen Weg hin auf Weihnachten  bahnt. Dieses Hoffen auf Weihnachten ist mir aus Kindertagen in ganz eigener Prägung noch ganz lebendig in Erinnerung.“

Für Bischof Timmerevers müsste jetzt ein besonderer Schwerpunkt gesetzt werden:

„In diesen Tagen, die von Coronavirus und allen Zahlen und Fakten dominiert sind, steht die Frage nach Hoffnung auch für uns als Erwachsene ganz vorne an. Worauf hoffen wir? Das ist keine Frage, die wir mit einem Fingerzeig auf Hygienekonzepte, Corona-Schutzverordnungen oder gar einzelne Politiker und Politikerinnen beantworten können. Sie ist vielmehr jedem persönlich und uns auch als Gemeinschaft gestellt.“

Zum Nachhören - was Bischof Timmerevers zum Advent sagt

In seiner Adventsbetrachtung geht Bischof Timmerevers auch auf die Coronadebatte ein:

„Ich für mich möchte nicht, dass das Virus die Angst davor, der Ärger oder Streit darüber, Dreh- und Angelpunkt meines Lebens  wird. Ich kann mich immer wieder daran abarbeiten oder die Situation annehmen und mit einer Hoffnung  füllen. Ich bin überzeugt, dass uns als Christen aber auch als Gesellschaft und als Menschheit viel mehr verbindet, als uns dieses Virus oder eine 1,5 Meter Abstand trennen kann.“

Man dürfe den besinnlichen Aspekt der Adventszeit nicht vergessen. Es sei eine Zeit, die einem viel mitgeben könne:

„Der Advent gibt mir einen wichtigen Impuls: lasst uns wachsam sein, dass wir den Blick auf Gott und den Blick auf all das, was uns Hoffnung schenkt, nicht  verlieren. In den viel kommenden Adventswochen können wir mehr zu adventlichen Menschen werden; Menschen voller Hoffnung.“

Kontaktverbote im kirchlichen Leben

Der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, empfiehlt unterdessen, alle nicht zwingend notwendigen Kontakte im kirchlichen Leben weiter zu reduzieren. Die öffentlichen Gottesdienste sollten möglichst auf die Sonn- und Feiertage beschränkt werden, sagte er am Sonntag nach Beratungen mit dem Krisenstab in seinem Bistum.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier kündigte am Sonntag in Wiesbaden für die nächsten Tage Gespräche mit den Kirchen über die Weihnachtsgottesdienste an. Eine Absage aller Gottesdienste an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen, wie sie der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus (CDU), ins Gespräch gebracht hatte, schloss er aus.

(domradio – mg)

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14. Dezember 2020, 10:43