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Journalismus braucht Zeit zum Zuhören Journalismus braucht Zeit zum Zuhören 

D: Katholische Journalisten warnen vor Sparzwängen bei Medien

Die Gesellschaft katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) hat die Botschaft von Papst Franziskus zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel begrüßt. Dabei stelle das katholische Kirchenoberhaupt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Journalismus in den Mittelpunkt, hob der GKP-Vorsitzende Joachim Frank am Wochenende hervor.

„Auch in Deutschland spüren wir, wie die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten unter Sparzwängen leidet", so Frank weiter. „Guter Journalismus braucht Zeit und Ressourcen, um vor Ort zu recherchieren und mit Quellen vertraulich zu sprechen", betonte Frank. Journalismus, der nur auf Pressemitteilungen und „kalt geschriebenen" Meldungen vom Schreibtisch aus beruhe, könne dagegen seine Wächterfunktion für die Gesellschaft nicht wahrnehmen, warnte der Verbandsvorsitzende.

Nach wie vor gefragt: kritische Begleitung des Zeitgeschehens

Auch unter schwierigen Bedingungen dürften Medienhäuser und Verlage - kirchliche wie säkulare - um ihrer eigenen Glaubwürdigkeit willen nicht an ihrem Kernprodukt sparen oder Journalismus und PR-Dienstleistungen auf intransparente Weise vermischen.

„Der Weg aus der Medienkrise besteht nicht in weniger Journalismus, sondern in einer Stärkung der Kernkompetenzen: sorgfältige Recherche und kritische Begleitung des Zeitgeschehens", so Frank weiter.

Papst schreibt, er wolle soliden Journalismus

In der am Samstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen Mediensonntag fordert der Papst mehr soliden Journalismus. Er warnt zudem vor einer wachsenden Selbstbezüglichkeit in Medien. Wenn unter Spardruck in Verlagen Nachrichten nur vor dem Computer und in Sozialen Netzwerken entstünden, drohe eine Verflachung der Information.

Der „Welttag der sozialen Kommunikationsmittel" 2021 steht unter dem Motto „Komm und sieh (Johannes 1,46). Kommunizieren, indem man den Menschen begegnet, wo und wie sie sind". Er wird am Sonntag vor Pfingsten begangen, in Deutschland am zweiten Sonntag im September. Seine Botschaft zum Mediensonntag veröffentlicht der Papst jeweils am 24. Januar, dem Fest des Journalisten-Schutzheiligen Franz von Sales.

(kna – gs)

 

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24. Januar 2021, 08:21