D: „Millionen Menschen weltweit hungern wegen Corona“
Darauf machen die Malteser aufmerksam. Es fehlten vor allem die finanziellen Mittel für arme Länder, so der deutsche Zweig des internationalen Hilfsverbands am Dienstag in Köln. Die Zahl der Hungernden nehme aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie weltweit stark zu.
Gemeinsam mit internationalen Hilfsorganisationen, Regierungen und Pharmaunternehmen hat die WHO mit der Organisation COVAX zwar die Grundlage dafür gelegt, Impfstoffe weltweit gerecht zu verteilen. „Das Problem ist aber, dass dieses Programm unterfinanziert ist“, sagt Annette Wächter-Schneider, Programmdirektorin von Malteser International. Die Bundesregierung und die EU hätten zwar bereits Geld zur Verfügung gestellt, doch es reiche bei weitem noch nicht aus, um die Menschen in Ländern wie im Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo an den Impfstoffen teilhaben zu lassen.
UNO befürchtet Hungerkrisen
„Gleichzeitig sind aber gerade diese Menschen besonders hart von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Dies liegt vor allem an den Einschränkungen und den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie“, so Wächter-Schneider.
Schon vor einigen Wochen haben die Vereinten Nationen davor gewarnt, dass in diesem Jahr die Anzahl der Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen wird. 235 Millionen Menschen werden 2021 nach Schätzungen der Vereinten Nationen von Hunger bedroht sein.
„Dieser extreme Anstieg des Hungers weltweit ist durch die Pandemie entstanden“, sagt Wächter-Schneider. „Es ist also gerade jetzt wichtig, diese Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren und die humanitäre Hilfe deutlich zu verstärken“.
Die Pandemie lasse sich „nur besiegen, wenn wir die ganze Welt im Blick behalten“. Ansonsten werde das Virus seinen Weg immer wieder in den globalen Norden finden. „Dies sollte allen Regierungen klar sein, die darüber entscheiden, wie hoch ihre finanzielle Unterstützung für einen weltweiten Zugang zu den Impfstoffen ausfällt.“
(pm– sk)
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