Kardinal Schönborn: 150 Millionen Straßenkinder weltweit
„Die Kinder müssen sich allein durchschlagen, ohne Dach über dem Kopf. Keine Schulbildung, keine medizinische Versorgung. Hunger und Gewalt sind ihr Alltag. Betteln, Schuhe putzen, Lumpen und Müll sammeln, Zigaretten verkaufen oder Lasten tragen - das muss reichen zum Überleben“, schreibt Schönborn. Der Weg in Ausbeutung und Kriminalität sei nicht weit und die Corona-Krise, die weltweit die Kluft zwischen Arm und Reich verschärft hat, mache die Situation der Straßenkinder immer unerträglicher und trostloser, berichtet der Kardinal.
Schönborn äußerte sich im Vorfeld des „Tages der Straßenkinder“, der am Sonntag, 31. Januar, begangen wird. Ins Leben gerufen hat den Tag die Hilfsorganisation „Jugend eine Welt“. An diesem Datum ist auch der Gedenktag des Jugendheiligen Don Bosco, der wie kein anderer dazu beigetragen hat, dass Straßenkinder mehr Hilfe und Aufmerksamkeit bekommen. Der italienische Heilige aus dem 19. Jahrhundert, der für seine Fröhlichkeit bekannt ist, habe sich stark für obdachlose Kinder eingesetzt. Bildung und Erziehung hätten ihnen ein Leben in Würde ermöglicht. Don Boscos Vermächtnis lebe in Hilfsprojekten von „Jugend eine Welt“ weiter, so Schönborn.
In diesem Jahr stehen besonders Opfer von Kinderarbeit im Zentrum der Kampagne „Tag der Straßenkinder“ des Hilfswerks „Jugend eine Welt“. Geschätzte 152 Millionen Mädchen und Jungen im Alter zwischen 5 und 17 Jahren sind laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von Kinderarbeit betroffen. Sie arbeiten auf Baumwollfeldern, in Steinbrüchen oder als billige Haushaltshilfen. Bis zu 73 Millionen von ihnen sind in besonders gefährlichen Bereichen, wie Steinbrüchen oder Minen, tätig.
Zahlreiche von der österreichischen Hilfsorganisation geförderte Don Bosco-Projekte geben arbeitenden Kindern und Jugendlichen die Chance, aus dem Teufelskreis der Kinderarbeit auszusteigen. Der wichtigste Faktor sei dabei ein Zugang zu Bildung und Ausbildung, so das Hilfswerk „Jugend eine Welt“.
(kap – mg)
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