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Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung 

Buchtipp: Geschichte der Völkerwanderung

Wenn man von den christlichen Wurzeln Europas spricht, dann gehört die Aufarbeitung der Zeit der sogenannten Völkerwanderung unweigerlich dazu. Der deutsche Althistoriker Mischa Meier hat darüber ein Buch von gut 1.500 Seiten vorgelegt. Damit wird es wohl zu einem der Grundbücher der Zukunft für die Bearbeitung der Vergangenheit.

Allein die Einleitung ist über 100 Seiten lang, aber gut verständlich geschrieben. Es handelt sich nicht um ein Werk für nur eingefleischte Althistoriker. Dass es so viele Seiten sind, liegt wohl auch an der Komplexität der Materie. Während man im Deutschen von „Völkerwanderung“ für die Zeit nach dem Fall des Römischen Imperiums spricht und als Anfang des Mittelalters betrachtet, ist in den romanischen Sprachen der Begriff „Barbarische Invasion“ (auf Italienisch: „invasioni barbariche“) gängig. Da sind somit schon zwei verschiedene Perspektiven ersichtlich.

Die Buchrezension von Mario Galgano

Im Deutschen liegt der Schwerpunkt auf den Völkern, die nach Europa gezogen sind und den Kontinent maßgeblich kulturell geprägt haben; im Italienischen geht es um den „tragischen Blick“ des Untergangs.

Wie Meier in seinem Werk „Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Christus“ aufzeigt, ist doch alles viel komplexer, als die Begriffe und Bezeichnungen es uns vorzeigen. Gerade der religiöse Bereich ist ein wichtiger Teil. Die Aufteilung zwischen einem weströmischen und einem oströmischen Reich hat das spätere Schisma sicherlich beeinflusst. Umgekehrt haben die kulturellen und religiösen Vorstellungen der „Barbaren“ das Christentum im Westen so sehr beeinflusst, wie es sich wohl nur wenige Christen im heutigen Europa vorstellen könnten.

Wer also mehr wissen will, wie sich die drei Kontinente Europa, Asien und Afrika vor 1.500 Jahren mit- und untereinander entwickelt haben, sei Meiers Buch sehr zur Lektüre empfohlen. Auch wenn das Buch sehr dick ist, kann man einzelne Kapitel in Ruhe durchlesen und vertiefen. Das Werk ist als eine Art „kleine Bibliothek“ oder Fibel für all jene geeignet, die ab und zu sich mit der Materie oder allgemein mit der Vergangenheit beschäftigen wollen.

Zum Mitschreiben: Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert nach Christus. Erschienen in der Reihe: Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung im C.H. Beck-Verlag München. Preis: 58 Euro.

Eine Rezension von Mario Galgano.

(vatican news – mg)

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27. Februar 2021, 11:18