Wiener Akademie bei Tagung im Kontext des Synodalen Wegs
Die Frage nach der Zukunft des priesterlichen Dienstes in der Kirche steht im Zentrum einer „Dreiländer-Tagung", die in der kommenden Woche in Form eines Online-Zusammenschlusses verschiedener katholischer Akademien in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgt.
Am 11./12. Februar werden hochkarätige Referentinnen und Referenten - darunter der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der Prager Theologe Tomas Halik, Pater Klaus Mertes und die Theologin Julia Knop - die Frage diskutieren, welche Folgen der „Gestaltwandel der Kirche" unter dem Eindruck von Missbrauchskrise und der „wachsende Relevanz- und Akzeptanzverlust" der Kirche für den Dienst des Priesters und sein Selbstverständnis hat, wie es in der Ankündigung heißt.
Priester sein in einer sich wandelnden Kirche
Die Tagung trägt den Titel „Gestaltwandel des Priesterlichen. Verortung des Leitungsdienstes in einer sich wandelnden Kirche" und steht im Kontext des deutschen Reformprozesses Synodaler Weg. Organisiert wird die Online-Tagung von der Katholischen Akademie Schwerte in Kooperation mit der Paulus Akademie Zürich, der Wiener „Akademie am Dom", dem Sozialinstitut Kommende Dortmund sowie dem Klaus-Hemmerle-Forum.
Inhaltlich eröffnet wird die Tagung am 11. Februar ab 10 Uhr mit einem Impuls von Erzbischof Lackner zum Thema „Das Geistliche Amt in einer Kirche, die sich wandelt". Es folgen schließlich Online-Vorträge von der Erfurter Theologin Julia Knop („Amt und Würden, Macht und Dienst" und vom Prager Theologen und Philosophen Tomas Halik („Quelle der Spiritualität und des Dialogs"). Nach einer Diskussionseinheit sollen dann die Themen in verschiedenen Workshops bearbeitet werden, die u.a. die deutsche „Seelsorgestudie" von Prof. Christoph Jacobs und die Frage nach der Zukunft der Priesterausbildung und den sich ändernden priesterlichen Aufgaben behandeln sollen.
Vision und Organisation
Am Nachmittag stehen dann Fragen der „Kirchenvision und Kirchenorganisation" im Fokus: Der Freiburger Priester, Psychotherapeut und Pastoraltheologe Klaus Baumann wird über „Systematische Ursachen des Missbrauchs" referieren, Schwester Marie Bernadette Steinmetz (Ansprechperson bei Missbrauchsfällen in der Diözese Mainz) spricht zum Thema „Geistlicher Dienst. Moralische Autorität". Der Nachmittag wird dann im Zeichen von Berichten aus den bisherigen „Synodalen Versammlungen" des deutschen Synodalen Weges stehen.
Leitungskultur
Am zweiten Tag stehen Fragen der Leitungskultur in der Kirche auf dem Programm: Der Bochumer Pastoraltheologe Matthias Sellmann wird unter dem Titel „Nur wer das Heilige loslässt, wird es bewahren" über Kriterien für kirchliche Führungspersonen referieren; der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer im Anschluss über Anforderungsprofile für kirchliche Führungskräfte („Führung braucht Fähigkeiten - auch in der Kirche"). Auch hier folgen dann wieder Workshops zur Vertiefung, in denen u.a. die MHG-Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche thematisiert wird.
Blick auf die Weltkirche
Den Abschluss bilden dann am Nachmittag zwei Vorträge vom Paderborner Domvikar Rainer Hohmann und vom Leiter der Hauptabteilung Pastoral der Diözese Hildesheim, Christian Hennecke sowie ein abschließender „weltkirchlicher Ausblick" von Amazonas-Bischof Bernardo Johannes Bahlmann.
(kap - sst)
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