Buchtipp: Wie die Null aus dem Nichts entstand
Bottazzini ist Professor für Mathematikgeschichte in Mailand und hat 25 Jahre lang für eine italienische Tageszeitung eine Kolumne betreut, die sich um die „Welt der Mathematik“ drehte. Daraus ist ein Buch entstanden, das jetzt im dtv-Verlag erschienen ist: Wie die Null aus dem Nichts entstand und weitere Sternstunden der Mathematik.
Darin erfährt man, wie es eine Revolution war, als ein unbekanntes Genie die ersten Ziffern aufzeichnete. Damit begann der Siegeszug der Mathematik, so Bottazzini. Auf einmal hatte alles einen Wert, ließ sich vermessen, zählen und berechnen. Und das hat auch in der Theologie und zum Glaubensleben einen Bezug bekommen. Es seien solche Schlüsselmomente, die den Blick auf die gesamte Schöpfung weiter führte. Der Mathe-Professor erzählt in sechs kurzen Kapiteln, wie die Mathematik unsere Welt eroberte.
Ohne Zweifel sind die Protagonisten des Buches – und der gesamten Erfolgsgeschichte der Mathematik – die Zahlen. Diese kommen ja auch immer wieder in Bibel vor. Auch große Philosophen von Pythagoras bis zu Leibnitz, von Descartes bis zu den heutigen Denkern haben durch die Mathematik ihre Weltvorstellung dargestellt oder die Rechenkunst revolutioniert.
Interessant ist das Buch auch, wenn es darum geht, die kulturellen Unterschiede aufzuarbeiten. Ein Beispiel: Zählten Chinesen anders als Europäer? Oder wenn es um die Frage nach den imaginären Zahlen geht, da öffnen sich dem Leser, der vielleicht nicht unbedingt der beste und interessiertes Mathe-Schüler war, neue Welten. Auf der Suche nach den Antworten vereint Bottazzini mathematisches Hintergrundwissen mit einem charmanten Streifzug durch Literatur, Kunst und Philosophie. Das Buch ist also nicht nur für Zahlenfreunde und Mathe-Stars empfehlenswert.
Zum Mitschreiben:
Umberto Bottazzini: Wie die Null aus dem Nichts entstand und weitere Sternstunden der Mathematik. Erschienen im dtv-Verlag. Preis ca. 18 Euro.
Eine Rezension von Mario Galgano.
(vatican news)
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