Corona-Gedenken in D: „Leid nicht verdrängen“
„Aber mein Eindruck ist, dass wir uns als Gesellschaft nicht oft genug bewusstmachen, dass hinter all den Zahlen Schicksale, Menschen stehen“, sagte Steinmeier. Das Leiden und Sterben sei in der Öffentlichkeit oft unsichtbar geblieben. „Eine Gesellschaft, die dieses Leid verdrängt, wird als ganze Schaden nehmen“, warnte der Bundespräsident.
Steinmeier hatte zu dem Gedenkakt eingeladen, um innezuhalten und der Menschen zu gedenken, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind. Dabei wollte er aber auch an diejenigen erinnern, die aufgrund der Kontakteinschränkungen einsam gestorben sind, auch ohne selbst mit dem Virus infiziert gewesen zu sein.
Zugleich appellierte der Bundespräsident daran, über Schmerz, Leid und Wut zu sprechen, sich aber nicht in Schuldzuweisungen und im Blick zurück zu verlieren: „Sammeln wir noch einmal Kraft für den Weg nach vorn, den Weg heraus aus der Pandemie, den wir gehen wollen und gehen werden, wenn wir ihn gemeinsam gehen.“ Die Pandemie, die zum Abstand zwinge, dürfe nicht auch noch die Gesellschaft auseinandertreiben.
Der Veranstaltung vorausgegangen war der zentrale ökumenische Trauergottesdienst in der Berliner Gedächtniskirche.
(kna - cs)
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