Kardinal Marx verzichtet auf Bundesverdienstkreuz
Dies sei der richtige Schritt mit Rücksicht auf diejenigen, die daran Anstoß nähmen, schrieb Marx dem Präsidenten. Zuvor hatten Missbrauchsbetroffene aus Köln und aus Trier die Ehrung für den Kardinal wegen der aus ihrer Sicht unklaren Rolle des Erzbischofs in mehreren Missbrauchsfällen kritisiert.
„Die Kritik, die nun von Menschen geäußert wird, die von sexuellem Missbrauch im Raum der Kirche betroffen sind, nehme ich sehr ernst, unabhängig von der Richtigkeit der einzelnen Aussagen in Offenen Briefen und in der medialen Öffentlichkeit", schreibt Marx nach Angaben seiner Pressestelle. Er fühle sich persönlich und auch als Amtsträger der Kirche der Aufarbeitung verpflichtet.
Betroffenenorganisationen begrüßen den Verzicht
Der Verein Missbit aus dem Bistum Trier nannte Marx' Entschluss die „einzig richtige Möglichkeit". Auch der Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch", Matthias Katsch, begrüßte die Entscheidung des früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. „Respekt!", kommentierte Katsch auf Twitter. Er selbst war im April gemeinsam mit dem Jesuitenpater Klaus Mertes mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden.
Der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sollte am Freitag in Berlin das Große Verdienstkreuz mit Stern erhalten. Marx gehört als enger Berater von Papst Franziskus dem 2013 gegründeten Rat der Kardinäle an, die mit der Vorbereitung der Kurienreform beschäftigt sind.
(kna/vatican news – gs)
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