Jesuitenorden gründet zentraleuropäische Provinz
Die neue gemeinsame Provinz Zentraleuropa umfasst insgesamt 36 Standorte in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Litauen, Lettland, Schweden und den USA mit insgesamt 419 Mitbrüdern. Das Ziel der Restrukturierung sei es, „unserer Sendung besser zu dienen, um unseren Auftrag, das Evangelium zu verkünden, besser zu erfüllen“, so P. Bürgler in einer Aussendung des Ordens. Dazu brauche es „noch mehr Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und dafür gilt es Synergien zu nutzen“. Es sei wichtig, dafür zu sorgen, „dass Mitbrüder ihren Charismen entsprechend eingesetzt werden“. Er sei überzeugt, so der österreichische Jesuit, „dass eine neue größere Provinz genau dafür eine geeignetere Struktur bietet“. Und fügte an: „Wir sollen präsent, relevant und wirksam sein und bleiben.“
Mit ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt knüpfe die neue Provinz direkt an das Ursprungscharisma des Ordensgründers Ignatius von Loyola an, so der Generalobere Arturo Sosa, weltweites Oberhaupt des Ordens. „Europa, die Welt und die Kirche brauchen nach wie vor Menschen, die fähig sind, im Streit zur Versöhnung beizutragen, Menschen, die fähig sind, eine Einheit in Verschiedenheit zu schaffen“, betont Sosa in seiner Grußbotschaft.
Das Gründungsdatum 27. April sei bewusst gewählt worden. Es ist der Festtag des heiligen Petrus Canisius, der der Patron der neuen Provinz „Jesuiten in Zentraleuropa“ und Namensgeber des Provinzialates in München ist. Er wurde vor 500 Jahren geboren und gilt als erster Deutscher, der in die 1540 errichtete Gesellschaft Jesu eintrat. 1544 gründete Canisius in Köln die erste deutsche Niederlassung des Ordens und wurde noch kurz vor dem Tod des Ordensgründers am 31. Juli 1556 zum ersten Provinzial der neu errichteten Oberdeutschen Ordensprovinz ernannt.
Festgottesdienste in Wien und Fribourg
Anlässlich der Neugründung findet am Dienstag, 27. April, in der Wiener Konzilsgedächtniskirche im 13. Bezirk um 18 Uhr ein Festgottesdienst statt, dem P. Markus Inama, Superior der Jesuiten in Wien, vorstehen wird. Bereits am 26. April ist in Fribourg (Schweiz) eine Messfeier in der Kathedrale mit Erzbischof Ivan Jurkovic, dem Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UN-Behörden in Genf, Provinzial P. Bürgler und dem Bischof von Innsbruck, Hermann Glettler, angesetzt. Dabei werden Reliquien des Hl. Petrus Canisius in ein neues Reliquiar in der Heilig-Grab-Kapelle überführt.
(kap/pm – mg)
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