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D: Bischofskonferenz zu Irritationen wegen Kinderbuchpreis

Die Deutsche Bischofskonferenz reagiert auf Irritationen im Zusammenhang mit der Nicht-Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises.

Der Favorit der zehnköpfigen Jury unter Vorsitz des Trierer Weihbischofs Robert Brahm war der Roman „Papierklavier" der österreichischen Autorin Elisabeth Steinkellner gewesen. In dem fiktionalen Tagebuch einer 16-Jährigen geht es unter anderem um das Thema Transsexualität. Einige Bischöfe, die am Ende bei ihrer turnusmäßigen Sitzung im sogenannten Ständigen Rat über die Prämierung befinden, hatten sich jedoch dem Votum nicht angeschlossen.

Bischöfe sahen Kriterien für Preis nicht hinreichend erfüllt

Kopp betonte nun, das Buch bündle „eindrucksvoll in einem Brennglas die heutige Lebenswirklichkeit von Jugendlichen. Allerdings hat die Auffassung bei den Bischöfen überwogen, dass das Buch nicht hinreichend den Kriterien des Preises entspricht." Dafür seien „weder das Thema #Transgender noch die Autorin" entscheidend gewesen; Steinkellner sei bereits mehrfach auf zurückliegenden Empfehlungslisten vertreten gewesen. Die Deutsche Bischofskonferenz sei der Jury für ihre Arbeit dankbar, so der Sprecher weiter.

Zuletzt war an der Entscheidung, die Preisverleihung in diesem Jahr auszusetzen, Kritik laut geworden. 222 Kinder- und Jugendbuchautoren hatten die Bischöfe in einem Offenen Brief aufgefordert, ihre Entscheidung „noch einmal zu überdenken und der Empfehlung der Jury zu folgen". Zu den Unterzeichnern gehören bekannte Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Kirsten Boie, Paul Maar und Nora Gomringer, außerdem frühere Preisträgerinnen wie Jutta Bauer (2002) und Tamara Bach (2013).

„Akt der Bevormundung"

Der Arbeitskreis für Jugendliteratur und die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen kritisierten die Entscheidung als einen „Akt der Bevormundung". Auch Heidi Lexe, Leiterin der Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur der Erzdiözese Wien („STUBE") und Mitglied der Jury für den Kinderbuchpreis, zeigte sich gegenüber Kathpress enttäuscht. Die Entscheidung sei Ausdruck für ein fehlendes Vertrauen in die Expertise der Jury.

Bereits Anfang Mai hatte Kopp der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt, es handle sich um einen normalen Vorgang: „Vor einigen Jahren hat es schon einmal kein Preisbuch gegeben." Im vergangenen Jahr war zudem wegen der Corona-Pandemie die Verleihung des Kinder- und Jugendbuchpreises verschoben worden.

(kna – pr)
 

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20. Mai 2021, 14:42