Österreich: „Wir verurteilen die Angriffe auf Synagogen“
Bischof Scheuer sprach eingangs des Gottesdienstes klare Worte: „Wir beklagen und verurteilen in dieser Stunde die Angriffe auf Synagogen in den vergangenen Tagen. Wir beklagen und verurteilen alle Vorfälle des Antisemitismus in den vergangenen Wochen und Monaten, besonders auch jene, durch die das Leid der Opfer von Mauthausen verhöhnt und das Gedenken bei der Befreiungsfeier entwürdigt wurde.“
Und Scheuer fügte hinzu: „Wir beklagen die Gewalt und die Toten im Heiligen Land und beten um Frieden in Israel.“
Der Gottesdienst stand - wie die gesamte Befreiungsfeier - unter dem Motto „Vernichtete Vielfalt“. Die Nationalsozialisten hätten Millionen Menschen das Lebensrecht abgesprochen und Vielfalt verachtet, Fremde und Andersdenkend nur unter den Aspekten von Angleichung oder Unterwerfung geduldet, erinnerte Scheuer. Das Leben liege aber nicht in der Verfügbarkeit des Menschen, so der Bischof: „Es ist nicht unsere Großzügigkeit und unser Wohlwollen, durch die das Leben in seiner Unantastbarkeit begründet und gestiftet wird. Nicht durch uns wird Leben heilig, sondern durch Gott, der es schenkt.“
In die gleiche Kerbe schlug auch Erzpriester Lapin, der Hass, Gewalt, Verachtung und Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen oder ganzen Völkern anprangerte. Nur allzu oft meine der Mensch, er sei selbst Gott, so Lapin, der zu Besinnung und Umkehr aufrief.
Der ökumenische Wortgottesdienst in der KZ-Gedenkstätte konnte auch in diesem Jahr aufgrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie nicht vor Ort mitgefeiert werden. Er wurde aber via Livestream (www.mkoe.at) übertragen.
(kap – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.