Schweiz: „Marsch fürs Läbe“ darf in Zürich marschieren
Die Organisatoren zeigen sich erfreut über den Entscheid. Sie werten ihn als Zeichen „zugunsten des Gleichbehandlungsprinzips sowie der Meinungs- und Versammlungsfreiheit“, schreibt der Verein in einer Mitteilung.
Statthalter widerspricht Stadtrat
Der Zürcher Stadtrat hatte zunächst aus „sicherheitspolizeilichen“ Gründen sowohl den „11. Marsch fürs Läbe“ durch die Straßen Zürichs verboten wie auch eine Kundgebung auf dem Münsterplatz abgelehnt. Stattdessen wurde eine stehende Kundgebung auf einem anderen Platz bewilligt. Gegen das Marschverbot legten die Veranstalter beim Statthalteramt Bezirk Zürich Rekurs ein.
Der Statthalter hat nun ähnlich entschieden, wie es bereits die nächsthöhere Instanz im Jahr 2019 getan hatte. Demnach muss dem „Marsch fürs Läbe“ ein Demonstrationsumzug gewährt werden. Die Stadtregierung könne jedoch über Ausgangs- und Zielpunkt sowie die Marschroute entscheiden.
Marian Eleganti kommt – und ein reformierter Pfarrer
Die Veranstalter wollen nun die Planungen für den „Marsch fürs Läbe“ am 18. September vorantreiben. Anliegen des diesjährigen Marsches sei es, junge schwangere Frauen zu ermutigen, auch in einer Notsituation nicht abzutreiben.
Als Teilnehmer kündigen die Veranstalter den Walliser Nationalrat Benjamin Roduit (CVP/Die Mitte), Pfarrer Patrick Werder von der reformierten Kirche Zürich und den emeritierten Weihbischof von Chur an, Marian Eleganti.
Marian Eleganti kommt als Privatmann und nicht im Auftrag des Bistums. Im April hatte der neue Bischof von Chur, Joseph Bonnemain, angekündigt, den „Marsch fürs Läbe“ nicht zu unterstützen. Zwar trete er „für den Schutz des Lebens vom Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein“. Allerdings sei er gegen das „Verurteilen und Abgrenzen. Demonstrationen auf der Straße entsprechen nicht meiner Art. Wir müssen auf alle Menschen zugehen und für unsere Überzeugung werben“, sagte Bonnemain.
(kath.ch – mg)
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