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Die Fokolar-Bewegung bietet Hilfe bei verschiedenen Formen des Missbrauchs - neu ist eine Kontaktstelle zum Thema geistlicher Missbrauch und Machtmissbrauch Die Fokolar-Bewegung bietet Hilfe bei verschiedenen Formen des Missbrauchs - neu ist eine Kontaktstelle zum Thema geistlicher Missbrauch und Machtmissbrauch 

D/Ö/Schweiz: Fokolar-Bewegung ergänzt Missbrauchs-Kontaktstelle

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner beim Thema sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen gab es schon länger. Nun hat auch die Fokolar-Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Kontaktstelle für Betroffene von geistlichem Missbrauch und Machtmissbrauch gestartet.

Die Kontaktstelle für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein bietet nun Ansprechpartner für die Meldung konkreter Fälle von geistlichem Missbrauch und steht Betroffenen für Gespräche und die Klärung nachfolgender Schritte zur Verfügung. Außerdem engagieren sich die Expertinnen und Experten auch für Information und Prävention, teilte die Fokolar-Bewegung am Montag mit. 

„Uns ist bewusst, dass es auch in der Fokolar-Bewegung spirituelle Grenzüberschreitungen gab und Menschen im Kontakt mit Mitgliedern unserer Gemeinschaft verschiedene Formen von geistlichem und Machtmissbrauch erlebt haben. Mit diesem Angebot wollen wir eine Anlaufstelle bieten, einen Raum schaffen, in dem diese Erfahrungen ausgedrückt werden und das erlebte Leid Gehör findet. Und wir wollen für dieses Thema sensibilisieren und signalisieren, dass wir solche Missstände erkennen, aufdecken und beenden wollen“, so Maria Magerl, Delegierte der Fokolar-Bewegung für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Dafür stehe nun eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen ab sofort zur Kontaktaufnahme bereit. Es wurde eine neue Internetseite zu „Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt sowie gegen geistlichen und Machtmissbrauch in der Fokolar-Bewegung“ gestartet: https://www.fokolar-bewegung.de/seite/kontaktstelle-geistlicher-missbrauch.

Unabhängiges Team, Kontakt per Internet 

Seit mehr als einem Jahr hat demnach ein Team von Psychologen, Konfliktberaterinnen, Theologen und Sozialpädagoginnen ein Gesprächs- und Begleitungsangebot entwickelt, mit dem die Fokolar-Bewegung in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nun zur Verfügung steht. Die fachlich in unterschiedlichen Bereichen spezialisierten Frauen und Männer gehören entweder nicht zur Fokolar-Bewegung oder haben keine Leitungsfunktion in ihr. Sie sollen unabhängig und weisungsfrei arbeiten. Auf der Internetseite der Kontaktstelle der Fokolar-Bewegung sind Kurzprofile einsehbar, und eine direkte Kontaktaufnahme ist möglich. Mit Blick auf die Zukunft erläutert Bernhard Deister, externer Berater, Mitglied des Teams der Kontaktstelle und Referent für geistliche Begleitung im Bistum Mainz: „Ein erster Informations- und Schulungstag für Personen mit Führungs- und Leitungsaufgaben wurde bereits durchgeführt. Mitte Juni folgt die nächste Fortbildung für einen weiteren Kreis der Mitglieder in der Fokolar-Bewegung.“ 

„Thema Missbrauch in seinen verschiedenen Formen sehr präsent“

„Bei der letzten Generalversammlung der Fokolar-Bewegung auf Weltebene war das Thema Missbrauch in seinen verschiedenen Formen sehr präsent“ berichtet Roberto Rossi, Mitverantwortlicher der Fokolar-Bewegung für das Gebiet Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein. Im Abschlussdokument bekenne sich das oberste Leitungsorgan zu Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden, und bedauere zutiefst, dass Betroffene zu wenig geschützt wurden.

Die Generalversammlung habe daher im Abschlussdokument festgehalten: „Wir setzen uns dafür ein, dass die Prävention gegen jede Form von körperlichem, sexuellem, Macht-, geistigem und geistlichem Missbrauch verstärkt wird. (…) Wir setzen uns für eine stärkere Förderung des Schutzes jeder Person zu ihrem Wohlergehen ein, auch durch angemessene Schulungen und eine transparente Kommunikation."

(pm - sst)

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07. Juni 2021, 11:36