D: Anschlag auf Synagoge sorgt für Fassungslosigkeit
Wichtig seien umfassende Bildungsarbeit, die Solidarität mit Jüdinnen und Juden sowie Repressionen von Polizei und Justiz gegenüber Straftätern. Spaenle forderte eine engere Vernetzung von Bund und Ländern.
Der Vorfall lasse wieder einmal die Menschen fassungslos zurück, hatte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, bereits am Samstagabend erklärt. „Die Frage, ob jüdische Einrichtungen nicht nur in Baden-Württemberg besser geschützt werden sollten, wirkt nach den Erfahrungen der letzten Monate und Jahre in Deutschland nur noch hilflos und ignorant.“
Gefährdung für die Demokratie
Heubner betonte: „Mit jedem Anschlag auf jüdische Gebäude und jüdisches Leben wächst die Angst der Überlebenden des Holocaust, dass die Schlacht gegen den aktuellen Antisemitismus in Wirklichkeit längst verloren ist und sie ihren Kindern und Enkelkindern eine Welt hinterlassen, in der auch ein neues Auschwitz möglich sein kann." Er frage sich, ob die Menschen verstanden hätten, dass auch ihre Demokratie „im Strudel dieses antisemitischen Hasses“ zerstört werde.
Am Samstag hatte ein Unbekannter an dem Gebäude in der Stadt an der Grenze zu Bayern eine Flasche mit einer Flüssigkeit auf den Boden entleert und diese angezündet. Ein Zeuge verständigte Feuerwehr und Polizei, der Täter flüchtete. Die Feuerwehr löschte die Flammen wenige Minuten später. Verletzt wurde niemand, eine Fassade und eine Glasscheibe der Synagoge wurden verrußt.
(kap/kna - cs)
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