Kardinal Marx: Papst-Entscheidung ist „große Herausforderung"
Marx hatte den Papst als Erzbischof von München und Freising um Entpflichtung gebeten, um „Mitverantwortung zu tragen für die Katastrophe des sexuellen Missbrauchs durch Amtsträger der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten“. In einem überraschenden Zug schrieb Franziskus dem Kardinal daraufhin einen langen Brief, dankte ihm für seinen Mut und beließ ihn im Amt; der Vatikan veröffentlichte das ungewöhnliche Schreiben an diesem Donnerstag.
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so schnell reagieren würde und auch seine Entscheidung, dass ich meinen Dienst als Erzbischof von München und Freising weiter fortführen soll, habe ich so nicht erwartet“, reagierte Marx. „Ich bin bewegt über die Ausführlichkeit und den sehr brüderlichen Ton seines Briefes und spüre, wie sehr er mein Anliegen versteht und aufgenommen hat.“
Die Entscheidung des Papstes, das Rücktrittsgesuch nicht anzunehmen, empfinde er, Marx, „als große Herausforderung. Danach einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen, kann nicht der Weg für mich und auch nicht für das Erzbistum sein.“ Er werde zusammen mit anderen in den kommenden Wochen darüber nachdenken, was „auch angesichts einer Geschichte des vielfältigen Versagens“ zu tun sei, um „zur Erneuerung der Kirche hier in unserem Erzbistum und insgesamt" beizutragen.
(pm – gs)
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