Bischof Bätzing: „Großer Respekt“
Kardinal Marx hat, wie Bätzing schreibt, „Wegweisendes für die Kirche in Deutschland und weltweit geleistet“. In der Deutschen Bischofskonferenz sei er „eine der tragenden Säulen“. „Er wird auch weiterhin gebraucht“, so Bätzing ausdrücklich.
Zwar bedaure er die Entscheidung von Kardinal Marx, respektiere sie aber. „Marx will mit seinem Schritt ein Zeichen setzen und institutionelle Verantwortung persönlich übernehmen, die die Kirche im Zusammenhang mit den Fällen sexuellen Missbrauchs und ihre Vertuschung zu tragen hat. Tatsächlich haben die Verbrechen systemische Schwachstellen in der Kirche offengelegt, die ebenso nach systemischen Antworten rufen. Eine ausschließlich juristische Aufarbeitung und Verwaltungsänderungen reichen nicht aus. Kardinal Marx sieht sein Angebot des Amtsverzichts als persönliche Antwort auf diese Situation.“
„Ich kann die Entscheidung von Kardinal Marx verstehen“
Unabhängig davon müssten aber die Bischofskonferenz und die Bistümer weiterhin ihrer Verantwortung nachkommen, auf dem 2010 eingeschlagenen Weg der Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs weiterzugehen. Bätzing verteidigt auch den „Synodalen Weg“: Er sei ins Leben gerufen worden, um nach systemischen Antworten auf die Krise zu suchen. „Die grundlegenden theologischen Diskussionen, die den Synodalen Weg bestimmen, sind daher ein wesentlicher und wichtiger Teil in diesem Prozess.“
„Ich kann die Entscheidung von Kardinal Marx verstehen“, schreibt Bätzing zum Schluss seiner Erklärung. „Sein Rücktrittsangebot macht deutlich, dass die Kirche in Deutschland den begonnenen Synodalen Weg fortsetzen muss. Papst Franziskus betont selbst, dass er Synodalität und den Synodalen Weg als Unterscheidung für die ganze Kirche wünscht.“
(dbk – sk)
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