D: Gewalt gegen Indigene stoppen!
„Wenn wir das Töten der indigenen Umweltschützer nicht stoppen, wird es nicht gelingen, den Regenwald und damit das Klima zu schützen“, so Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz anlässlich des Welttages der indigenen Völker am 9. August.
„In vielen Ländern wird die indigene Bevölkerung immer noch als Hindernis oder gar Feind einer wirtschaftlichen Entwicklung betrachtet.“ Heinz zufolge führt dies zu „unheilvollen Allianzen mit profitgesteuerten Interessen von legalen und illegalen Unternehmen von Venezuela über Kolumbien bis Peru und Brasilien“. Richtig sei jedoch das Gegenteil: „Das Wissen und die Einstellung der indigenen Völker zur Natur sind für unser aller Überleben, für das Klima und die Natur entscheidend. Denn nur mit den indigenen Völkern ist eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung möglich.“
Ein Mord alle zwei Tage
Laut Adveniat wurden in der Region rund 600 indigene Aktivisten getötet. Im Jahr 2020 habe es durchschnittlich einen Mord alle zwei Tage gegeben. Ein Anstieg der Gewalt gegen Waldschützer sei in den letzten zwölf Monaten zu verzeichnen gewesen.
Es sei nicht ausreichend, den Blick ausschließlich auf den Amazonas zu richten, so Heinz weiter. „Ob Wasserknappheit in Chile, illegaler Bergbau in Kolumbien und Venezuela, absurde Großprojekte in Mittelamerika - die indigene Bevölkerung bezahlt immer noch den Preis für diese Art von Wirtschaftspolitik.“ Es müsse sich auch die internationale Politik fragen: „Wie organisieren wir in Zukunft die Agrar-Industrie, die Auto-Industrie, den Tourismus und die Energiewirtschaft?“
Die Ratifizierung der ILO 169, der einzigen verbindlichen internationalen Konvention zum Schutz der indigenen Völker, durch den Bundestag sei ein wichtiges Zeichen, betonte Heinz. Darauf müsse eine international abgestimmte Wirtschaftspolitik folgen, die ernst mache mit dem Schutz der Völker und der Schöpfung.
(adveniat – pr)
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