Schweiz: „Wir-Gefühl statt Konsumsucht“
Die durch die Pandemie ausgelöste weltweite Krise rege zum Nachdenken an, so der Bischof von Sitten. Die Krise stelle „nicht nur unsere Lebensweise, sondern auch unsere Gesellschaften und ihre Wirtschafts- und Sozialpolitik infrage“. Sei die Gesundheitskrise einmal überstanden, gäbe es nichts Schlimmeres, als erneut einer fieberhaften Konsumsucht und neuen Formen der egoistischen Selbsterhaltung zu verfallen, so Lovey.
Stattdessen gelte es, „die Menschheitsfamilie wieder neu zusammenzubringen, um gemeinsam eine Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden aufzubauen und dafür zu sorgen, dass niemand außen vor bleibt“. Alle könnten jeden Tag dafür kleine und große Schritte tun – im Sinne des päpstlichen Aufrufs zum Feiertag unter dem Motto „Auf dem Weg zu einem immer größeren Wir»“.
Herausforderung in der Schweiz: Multikulturalität
Die katholische Kirche in der Schweiz stehe vor der Herausforderung, ihre Identität und Einheit basierend auf ihrer Multikulturalität aufzubauen. Fast 40 Prozent ihrer Mitglieder hätten einen Migrationshintergrund. „Dieser Pluralismus ist eine Chance, die wir begrüßen, und eine Herausforderung, die uns auf die Probe stellt“, so Lovey.
Konkret bedeute dies, dass das pastorale Handeln der für das Leben der Kirche Verantwortlichen ständig darauf ausgerichtet sein müsse, Möglichkeiten des Zusammenseins zu entwickeln. „Die Kirche ist auch dazu berufen, innerhalb der Gesellschaft Nährboden für den sozialen Zusammenhalt zu sein, aber vor allem hat sie die evangelische Berufung, den Wunsch Jesu Christi, wir mögen alle eins sein, in die Welt hinauszutragen.“
(kath.ch – sk)
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