Wahl in D: Wer Bundeskanzler wird, bleibt unklar
Die Sozialdemokraten haben dem vorläufigen Ergebnis zufolge 25,7 Prozent errungen und stellen damit nach 16 Jahren christdemokratischer Regierungszeit unter Kanzlerin Merkel die stärkste Kraft im Parlament. Dicht auf folgt die CDU/CSU mit einem historischen Tiefstand von 24,1 Prozent. Drittplatzierte Partei sind die Grünen mit dem bislang besten Ergebnis in der Parteigeschichte von 14,8 Prozent, auf dem vierten Platz behauptet sich die FDP mit 11,5 Prozent. Nicht viel weniger Stimmen hat die AfD auf sich vereint: sie ging mit 10,3 Prozent der Wählerstimmen aus dem Urnengang hervor. Positiv hervorgehoben wurde durch Analysten die Wahlbeteiligung von über 76 Prozent, was in etwa dem Niveau vor vier Jahren entspricht. Besonders hoch war bei dieser Bundestagswahl die Anzahl der Briefwähler.
Beide großen Parteien wollen regieren
Während SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz angesichts der Ergebnisse von einem „klaren Mandat“ für die Regierungsbildung sprach, wollte sich die CDU/CSU mit Kanzleranwärter Armin Laschet das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen: Er wolle alles daransetzen, „eine Bundesregierung unter Führung der Union zu bilden“, hatte Laschet in einer ersten Reaktion erklärt. Nicht zwingend muss der Bundeskanzler von der stärksten Partei gestellt werden, entscheidend sind die erfolgreichen Koalitionsverhandlungen, die wohl beide großen Parteien mit den Grünen und der FDP eingehen werden. Sowohl Scholz als auch Laschet haben erklärt, bis Weihnachten die Regierung bilden zu wollen. Eine große Koalition wird von den Beteiligten jedoch nicht favorisiert. FDP-Chef Lindner hatte bereits vorgeschlagen, sich zunächst mit den Grünen an den Verhandlungstisch zu setzen, um gemeinsame Positionen auszuloten. Alles weist darauf hin, dass es erstmals seit den 50er Jahren in Deutschland zu einer Dreierkoalition kommen wird.
Im neuen Bundestag wird auch eine Rekordzahl von Abgeordneten sitzen. Laut dem vorläufigen Ergebnis, das am Montagmorgen durch den Bundeswahlleiter veröffentlicht wurde, werden dem Parlament 735 Mitglieder angehören. In der vorherigen Legislaturperiode waren es 709 Abgeordnete – was bei der Wahl 2017 ebenfalls einen Rekord darstellte.
(vatican news - cs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.