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Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln 

Kardinal Woelki dankt dem Papst

Kardinal Woelki hat Franziskus für seine Entscheidung gedankt, ihm eine geistliche Auszeit zu gewähren und zugleich im Amt zu belassen. Es sei ihm schmerzlich „bewusst, dass im Erzbistum Köln in den vergangenen Monaten Vertrauen verloren gegangen“ sei, teilte der Kardinal in einer Aussendung am Freitag mit.

Er habe dem Papst von einem schon länger bestehenden Gedanken einer geistlichen Auszeit für sich erzählt, so Woelki. Ein Innehalten sei „notwendig“. Er werde sich „bis zum 1. März in die Reflexion und vor allem ins Gebet“ zurückziehen und gehe „diesen Weg mit der klaren Botschaft des Heiligen Vaters, dass wir seriös und umfassend aufgeklärt und nichts vertuscht haben". Der Kardinal bat die Gläubigen um Gebete für das Erzbistum und für sich selbst.

Die Entscheidung von Papst Franziskus über den Verbleib im Amt sowohl von Kardinal Woelki wie auch der beiden Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp war nicht in Rom, sondern von der Deutschen Bischofskonferenz bekannt gegeben worden. Deren Vorsitzender, Bischof Georg Bätzing, hofft, „dass der Prozess einer Aussöhnung im Erzbistum Köln anlaufen“ werde.

Als Apostolischer Administrator wird Weihbischof Rolf Steinhäuser für die kommenden Monate die Verwaltung des Erzbistums sicherstellen. Außerdem entschied der Vatikan, dass Weihbischof Ansgar Puff sein Amt ab sofort wieder ausüben kann. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp bleibt ebenfalls im Amt, wird aber auf eigenen Wunsch für etwa ein Jahr eine seelsorgerische Tätigkeit in Kenia wahrnehmen. 

Weihbischof Schwaderlapp: Nicht einfach „weiter so"

Weihbischof Schwaderlapp sagte laut Aussendung, die vergangenen Monate hätten einen tiefen Einschnitt für ihn bedeutet. In dieser Zeit der Reflexion und Stille und nach zahlreichen seelsorgerischen Gesprächen sei ihm klargeworden: „Ein einfaches ‚Weiter wie bisher‘ kann es nicht geben." So sei in ihm der Entschluss gereift, für eine Zeit in Afrika als einfacher Priester zu wirken. Er erhoffe sich davon „innere Reifung und Erneuerung und eine Vertiefung meiner priesterlichen und bischöflichen Berufung."  

Weihbischof Puff: „Weiß, dass ich Fehler gemacht habe"

Weihbischof Puff verwies auf die Erfahrungen, die er in den vergangenen Monaten als Seelsorger in einem Altenzentrum und in der Obdachlosenhilfe gewonnen habe. Sie hätten ihn innerlich verändert. „Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe und mache und bitte dafür um Vergebung." Er wolle in Zukunft so arbeiten und leben, dass Menschen ihm wieder Vertrauen schenken könnten. Puff spendet einen Teil seines Gehalts an einen Fonds für Betroffene und wird weiter auch in der Obdachlosenseelsorge arbeiten, hieß es in der Mitteilung aus Köln.

(pm – gs)

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24. September 2021, 13:14