Schönborn: An Überwindung der Vertrauenskrise arbeiten
In seiner Freitagskolumne in der Zeitung „Heute“ nimmt der Wiener Erzbischof Bezug auf jüngste Turbulenzen in der Politik und auch auf den Missbrauchsskandal in der Kirche, die zu einer Vertrauenskrise führten. Dringendes für uns alle stehe an, wies Schönborn auf Klimakrise, Pflegenotstand und Pensionsfrage als Beispiele hin. Er bleibe optimistisch: „Ich vertraue auf Gott und auf die vielen Menschen guten Willens.“
Das Vertrauen in die Politik sei durch die jüngste Regierungskrise „stark beschädigt“, so der Kardinal. Viele zweifelten daran, ob es in der Politik um das Gemeinwohl geht: „Suchen nicht alle nur ihr eigenes Interesse?“ Aber auch die Kirche müsse sich angesichts von Missbrauch in ihren Reihen die Frage gefallen lassen: „Wird vertuscht oder werden Fehler zugegeben?“
Vertrauen ist laut dem Kardinal „der Kitt der Gesellschaft“. Wo es verloren gehe, „bröckelt die Gesellschaft auseinander“. In grundlegenden Lebensbereichen wie Partnerschaft, Familie, unter Freunden gehe es um Vertrauen, erklärte Schönborn. Wo es verletzt wird, entstünden Risse, die nur schwer zu heilen sind.
Auch die wirtschaftlichen Beziehungen lebten von soliden Partnerschaften, auf die man vertrauen kann. „Wer einmal betrogen worden ist, wird misstrauisch.“ Kontrolle sei notwendig, sie könne das Vertrauen aber nicht ersetzen. Es wieder aufzubauen und zu stärken sei unverzichtbar.
(kap – sk)
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