Schweiz: Kardinal Parolin startet Visite im Zeichen Marias
Mario Galgano – Einsiedeln
Der Gastgeber der ersten Station der Schweizreise Parolins, der Abt des Benediktinerklosters Einsiedeln Urban Federer sagte: „Einsiedeln erzählt uns von so vielen Generationen von Mönchen und Gläubigen, die bei der Mutter Jesu Zuflucht und neue Kraft gefunden haben.“ Das Kloster befindet sich im Herzen der Schweiz und ist berühmt für seine „Schwarze Madonna“. Johannes Paul II. war dort am 16. Juni 1984.
Nun ist wieder ein Gast aus dem Vatikan zu Besuch. Er freue sich, diese Reise gerade an einem Marienheiligtum beginnen zu dürfen, so der vatikanische Kardinalstaatssekretär. Auch ging er kurz auf den Grund seiner Reise ein: Der vatikanische Chefdiplomat besucht die Schweiz, um 100 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen dem Stuhl Petri und der Eidgenossenschaft zu feiern.
Vor hundert Jahren, genauer 1920, wurde nämlich die Nuntiatur in Bern eröffnet. Schon zuvor gab es ab 1586 bis 1873, dem Beginn des Kulturkampfes, einen Papstgesandten in der Schweiz, allerdings in Luzern und offiziell nur als „Gesprächspartner“ für die katholischen Kantone. Mit der Einrichtung der Nuntiatur wurde dann die Basis für die offiziellen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Apostolischen Stuhl gelegt.
Konferenz an der Uni Fribourg
Kardinal Pietro Parolin hat die Einladung von Bundesrat Ignazio Cassis angenommen, dieses diplomatische Friedensjubiläum in der Schweiz mitzufeiern. Eigentlich hätte der Besuch Parolins bereits im November 2020 stattfinden sollen, war dann aber coronabedingt verschoben worden. Cassis ist auch Vizepräsident der Schweiz und vor allem Schweizer Außenminister. Gemeinsam werden sie am Montag bei der zweitägigen Konferenz an der Westschweizer Universität Fribourg über die historische Aufarbeitung der diplomatischen Beziehungen teilnehmen.
Am Sonntag wird Kardinal Parolin allerdings noch einen weiteren wichtigen Pilgerort der Schweiz aufsuchen: den sogenannten Flüeli-Ranft ebenfalls in der Zentralschweiz, wo vor 550 Jahren der Schweizer Landespatron Bruder Klaus wirkte. Dieser Mystiker und Einsiedler, der seine Frau und Kinder verließ, galt schon damals als wichtiger Gesprächspartner für geopolitisch-diplomatische Fragen. Seine Einstellung wird heute noch als Vorbild für Friedensstifter und den tiefen Glauben in die Kirche geschätzt.
(vatican news)
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