Caritas international: Wir müssen mit den Taliban reden
„Dort gibt es eine humanitäre Krise. Es wird einem nichts anderes übrig bleiben, als mit diesen Menschen zu reden“, so Recker. Er bezeichnete die soziale Situation in dem Land als „große Katastrophe“. „Inzwischen haben auch normale mittelständische Familien wirklich echte Probleme, sich zu ernähren und ihre Lebensgrundlagen aufrechtzuerhalten. Heizen ist ein Problem, Strom- und Wasserversorgung. An allen Fronten, die in irgendeiner Form Geld kosten, gibt es Probleme“, sagte er. „Die Not ist im ganzen Land so groß, dass wir Hilfsorganisationen nur sehr begrenzt tätig sein können.“
Recker plädierte auch für eine mittelfristige Wiederaufbauhilfe. Es müsse dafür gesorgt werden, dass Afghanistan wieder selbstständig sein könne und die Menschen ihre Lebensgrundlagen selbst aufbauen könnten. Zugleich betonte er, dass Caritas international grundsätzlich keine Regierenden unterstütze – „egal welcher Fraktion und auch keine bewaffneten Gruppen“. Die Hilfe gehe zu über 90 Prozent an die Hilfsbedürftigen, entweder durch tatsächliche Geldverteilung oder die Verteilung von Hilfsgütern. „Wir bezahlen auch nicht dafür, dass wir arbeiten dürfen. Es geht kein Geld an die Machthaber.“
(domradio/kna – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.