Köln: Priester nach Missbrauchsanklage in Untersuchungshaft
Der ehemalige Pfarrer steht seit November vor Gericht, weil er in den 1990er-Jahren seine drei minderjährigen Nichten zum Teil schwer missbraucht und sich 2011 an einem elfjährigen Mädchen vergangen haben soll. Als Zeuginnen sagten in dem Prozess zudem weitere mutmaßliche Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus - eine von ihnen vor der Verhaftung des Mannes am Donnerstagabend, wie die „Bild"-Zeitung berichtete.
Der Gerichtssprecher erklärte, es stünden Übergriffe im Raum, die sich zuletzt 2019 ereignet haben sollen. Aufgrund der Vielzahl der Vorwürfe, die sich teilweise auch auf die jüngere Vergangenheit bezögen, habe die Zweite Große Strafkammer Wiederholungsgefahr gesehen. Noch sei offen, ob die neuen Vorwürfe der Zeuginnen in den laufenden Prozess eingeführt würden oder ob es eigene Verfahren gebe.
Am Donnerstag hatte der frühere oberste Kölner Kirchenrichter Günter Assenmacher in dem Prozess als Zeuge ausgesagt. Er hatte 2010 und 2011 mit dem Fall zu tun, als erstmals eine Anzeige wegen Missbrauchs gegen den Geistlichen vorlag. Ein prominenter Zeuge war vor zwei Wochen zudem der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, der als früherer Personalchef in der Erzdiözese Köln ebenfalls mit den Vorwürfen befasst war. Heße räumte Fehler im Umgang mit dem Fall ein, während Assenmacher eine Zuständigkeit bei der Bearbeitung von Missbrauchsfällen zurückwies.
Prozessende am 25. Februar erwartet
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